Schlafen am Berg

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Knorrhütte, Foto: Jörg Bodenbender

Ausgerechnet die Knorrhütte (2051) auf dem Zugspitzplatt war das erste Schutzhaus am Berg; allerdings war ein Stützpunkt so hoch oben sinnvoll als Unterstand bei schlechtem Wetter und damit die Gipfeletappe nicht zu lang wurde. Ihr bekanntester Hüttenwirt war der bayerische Bluessänger und Alpenindianer Willy Michl aka „Sound of Thunder“, der von 1989 bis 1993 das Haus prägte. Ähnlich legendär, aber weniger kontrovers, war Charlie Wehrle, der auf der Reintalangerhütte (1366 m) von 1986 bis 2009 mit Herz, Musik und nepalesischen Freunden wirkte. Die Hütte wurde 1912 eingeweiht, doch schon die Erstbesteiger der Zugspitze übernachteten in einer „Flohhütte“ auf dem Reintalanger.

Reintalangerhütte, Foto: Thomas Gesell

Die Höllentalangerhütte (1387 m) am schwierigsten Normalweg öffnete 1894, der Originalbau steht heute im Alpinen Museum in München; um die Architektur des 2015 eröffneten Ersatzbaus gab es Diskussionen. Noch heftiger ging es her, als 1897 ein Teil des Gipfels gesprengt wurde, um das Münchner Haus (2959 m) daraufzustellen – aus Protest spaltete sich die Sektion Bayerland von München ab. Die einzige Hütte, die nicht der DAV-Sektion München gehört, ist die Wiener-Neustädter Hütte (2213 m) auf der österreichischen Seite, 1884 eingeweiht.

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Wiener-Neustädter-Hütte mit Eibsee um 1900, Foto: DAV-Archiv

Und das Gebäude, das dem Begriff „Schutzhaus“ noch am ehesten gerecht wird, ist das „Grathütterl“ (2684 m) auf dem Jubiläumsgrat, eine allgemein zugängliche Biwakschachtel mit etwa zwölf Schlafplätzen, sonst nichts.

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Biwakschachtel am Jubiläumsgrat, Foto: Andi Dick