Drei der fünf in Deutschland noch existierenden Gletscher liegen im Zugspitzgebiet und zeigen das Fortschreiten der Klimakatastrophe. Zum Zeitpunkt der Erstbesteigung 1820 war noch das gesamte Zugspitzplatt vom „Plattgletscher“ bedeckt, heute ist dieser in den Nördlichen und Südlichen Schneeferner zerfallen. Der Südliche ging von 31,7 ha (letzter Höchststand, 1979) auf 3,4 ha (2015) zurück – gerade noch ein Zehntel. Vom Nördlichen, der Ende des 19. Jahrhunderts noch 103 ha maß, waren 2013 noch 27,9 ha übrig; das Abschmelzen verlief hier langsamer, unter anderem weil die Zugspitzbahnbetreiber das Skigebiet von 1993 bis 2013 im Sommer durch Planen zu schützen versuchten. Der Höllentalferner hat sich von 1820 bis 2006 nur halbiert (von 47 auf 24,7 ha), weil er schattseitig exponiert ist und durch Lawinen gut genährt wird. Dennoch stellte in den letzten Jahren eine weit offene Randkluft häufig das größte Problem beim Höllental-Anstieg dar.
Wie weit durch die Klimaerhitzung auch der Permafrost auftaut, so dass vermeintlich massiver Fels instabil werden könnte, untersucht der Münchner Professor Michael Krautblatter mit seinem Team in den Stollen zwischen Schneefernerhaus und Kammhotel. Das Auftauen des Eises, das die Bergwelt im Innersten zusammenhält, können seine Messungen dokumentieren. Doch zumindest für die nahe Zukunft sieht er noch keine großen Gefahren durch Bergstürze, wie vor rund 3700 Jahren einer Richtung Eibsee niedergegangen ist.