DM Bouldern Liveticker: Lucia Dörffel und Yannick Flohe sind Deutsche Meister
06.07.2023, 18:00 Uhr
Die Deutschen Meisterschaften Bouldern und Speed gehen in diesem Jahr bei den Finals23 über die Bühne. Bald startet das Finale der Frauen. Bei den Herren hat sich gestern Yannick Flohé zum Deutschen Meister gekrönt.
Lucia Dörffel ist Deutsche Meisterin im Bouldern!
Es geht los! Die Schrauber haben diesmal auf ein einheitliches Farbkonzept gesetzt - alle Boulder sind fast ausschließlich in Blau gestaltet. Vielleicht eine Antwort auf die Hitze: Kühles Blau gegen hohe Temperaturen hier in der Kraftzentrale des Landschaftsparks.
- F1 beginnt mit einem wackeligem Aufsteher, ähnlich wie er im Finale der Herren an eben dieser Stelle geschraubt war, und führt dann über einen Doppelstützer und große Seitgriffe in den steilen Wandbereich nach oben.
Als erste geht Anna Lechner an die Wand. Sie hat Probleme mit dem Aufsteher und dem Stütz - die Zone scheint zum Greifen nahe. Leider bleibt sie ihr verwehrt.
Schafft es Afra Hönig weiter zu kommen? Der Zug zur Zone fällt auch ihr schwer, sie berührt die Zone und fällt ab. Neuer Versuch: Jaaa, sie holt die Zone! Doch dann wird sie von der Zeit gestoppt, das Top bleibt unberührt!
Next up: Leonie Lochner. Sie versucht es in den Start zu Rennen, rutscht aber immer wieder aus dem dualtexture Startgriff. Jetzt hat sie es! Wie geht´s weiter? Leider gar nicht - wieder keine Zone.
Sandra Hopfensitz ist an der Reihe. Wahnsinn! Das Publikum rastet aus während sie sich kontroliert in den Doppelstütz schiebt! Kur darauf ist erstmal Schluss und auch in den nächsten Versuchen erreicht sie ihren Highpoint nicht mehr. Die Zone gehört trotzdem ihr!
Die vorletzte Boulderin geht an die Griffe: Helene Wolf war im Halbfinale fast unschlagbar. Schafft sie diese harte Nuss? Zumindest nicht auf Anhieb. Sie fällt immer wieder aus dem Start, dann ist die Zeit um.
Alle Augen sind jetzt auf sie gerichtet: Holt sich Lucia Dörffel das erste Top? Nach einigen Anläufen löst die die Startsequenz kontrolliert, kommt weiter und klatscht die Zone ab. Das reicht allerdings nicht, diese muss stabil gehalten werden. Das wars - nächster Boulder. - Der Boulder F2 ist ein klassisches Power-Problem. Er befindet sich im extrem steilen Bereich der Wand. Leisten sucht man hier vergebens - eigentlich gibt es nur Henkel und Fingerlöcher, die allerdings verdreht an der Wand hängen. Das sieht nach Ballern und Kompression aus - Kraftausdauer ist gefragt!
Anna Lechner schafft den Hangelmove aus dem Fingerloch zu Beginn - sieh dreht sich dabei um 180 Grad. Was für ein Zug! Den Zug zu den großen Griffen schafft sie allerdings nicht. Keine Zone.
Dieser Boulder sollte Afra Hönig auf den Leib geschneidert sein! Und das sieht man: Sie verdoppelt auf eine 360 Grad Drehung und kommt damit zur Zone!
Leonie Lochner tut sich schwerer. Sie löst zwar den Hangelstart nach ein paar Versuchen, kann dann die Zone aber nur kurz berühren.
Super stark! Sandra Hopfensitz fliegt durch den unteren Teil des Boulders, bis zur Zone! Schafft sie die letzten Züge noch? Ein wenig Zeit bleibt. Aber nein, es bleibt bei dem Zwischengriff.
Was?! Helene Wolf macht im Fingerloch einen dynmischen Handwechsler und spart sich das Gedrehe. Zone im ersten Versuch. Das Top holt sie safe oder? Oh no! Sie explodiert spektakulär aus dem Zielgriff. So knapp!
So schwer ist´s doch nicht, oder? Zumindest kann man das glauben, wenn man Lucia Dörffel zu sieht. Zack - kurz nachdem sie an den Start geht lacht sie vom Top - das erste in diesem Frauenfinale! Damit geht sie in Führung! - Auch F3 bietet wenig gute Tritte zu Beginn. Das sieht nach Gestütze aus. Oben kommen allerdings einige Listen, die auf große Volumengriffe verschraubt sind - alles in dualtexture versteht sich.
Die Platte läuft gut für Anna Lechner. Da braucht man nicht viel um den heißen Breih reden: Flash!
Die Landshuterin Afra Hönig. Im zweiten Versuch zieht sie zum Top. Dramatisch: Sie hält es nicht fest, kann sich aber am vorletzten Griff halten und zieht nochmal: Leider ohne Erfolg. Sie stürzt.
Dass sie steigen kann beweist auch Leonie Lochner. Über die Platte kommt sie in einigen Versuchen gut, scheitert allerdings auch am Zielzug. Noch 30 Skunden, jetzt muss sie schnell sein. Das reicht nicht, die Zeit geht ihr aus.
Uhh, das sieht gruselig aus: Sandra Hopfensitz rutsch aus der Platte - nur wenige Zentimeter von der Wand entfernt. Sie lässt sich aber nicht entmutigen und es lohnt sich: Sie holt sich das Top.
Die Titelverteidigerin zieht nach. Auf die letzten Sekunden holt sie sich die Punkte. Top für Helene Wolf!
Beinahe mühelos cruist Lucia Dörffel den Boulder zum Top. Wenn sie im letzten noch ein Top holt, ist ihr der Titel sicher. Nur Hopfensitz kann dann noch vorbeiziehen. - Boulder Nummer Vier sieht extrem plattig aus. Über einen Sprung von einem Henkel zu einem Henkel geht es über abschüssige Volumen zu großen Griffen mim Finish. Ein Novum: In einem der großen Griffe am Ende ist ein Henkel hineingeschraubt - spannend!
Anna Lechner schwingt und schwingt und springt dann im zweiten Go gelassen auf die schlechten Volumen. Wenn sie schonmal hier ist geht sie auch gleich noch weiter. Top!
Ein paar mehr Versuche braucht Afra Hönig. Die Zone klappt, mehr leider nicht.
Mit dem Sprung wird Leonie Lechner nicht warm: Sie geht diesmal leider leer aus.
Was macht Sandra Hopfensitz? Wenn sie das Top holt, hat sie noch Chancen auf den ersten Platz. Und das motivert sie! Nach einigen Versuchen jubelt sie vom Top! Jetzt wirds nochmal richtig spannend.
Helene Wolf holt das Top auch! Das reicht fürs Podium!
Die Favoritin Lucia Dörffel braucht jetzt das Top, dann ist sie Deutsche Meisterin! Und sie hat es! Lucia Dörffel holt den Titel!
Das Ergebnis:
1. Lucia Dörffel
2. Sandra Hopfensitz
3. Helene Wolf
Harte Boulder, 36 Grad und ein tosendes Publikum - Das Halbfinale der Frauen
Die Luft in der Duisburger Kraftzentrale, in der die Boulder DM an diesem Wochenende in Duisburg stattfindet, steht. Unvorstellbare Bedingungen für die Athletinnen, die im Halbfinale um den Finaleinzug buhlen. Das Schrauber-Team um Luke Brady erkennt das auch und entschließt sich die Boulder nochmal zu verändern - ein wenig leichter, damit die Probleme auch trotz Hitze noch machbar bleiben. Und genau das stellt sich als eine gute Entscheidung heraus: Denn obwohl das Halbfinale mit einem Knall startet - Athletin Elli Fassbender aus Bayern legt gleich mal einen Flash hin - folgt dann erstmal länger nichts...Sind die Boulder noch immer zu schwer? Liegt es an der Hitze? Dann kommt Afra Hönig, die kurzen Prozess macht und F1 auch auf den ersten Versuch klettert - und das ausgesprochen relaxed. In Boulder 2 fällt sie tragisch am Top - holt sich aber die bis Dato erste Zone. Ihre Führung muss sie allerdings bald ihren Kaderkolleginnen überlassen: Da wäre zum Beispiel Sandra Hopfensitz. Die Augsburgerin ist immer für eine Überraschung gut und holt sich drei Tops! Helene Wolf flasht die ersten beiden Boulder - sie scheint extrem motiviert, ihren Titel zu verteidigen. In Boulder 3 reicht es nur für die Zone, in Nummer 4 erreicht sie im dritten Versuch das Top. Das reicht locker fürs Finale. Als letzte startet Top-Favoritin Lucia Dörffel. Sie schafft es als einzige, jeden Boulder bis zum Ende zu klettern - eine Wahnsinnsleistung. Wirlich angestrengt wirkt sie zu keinem Zeitpunkt. Geht sie als Deutsche Meisterin aus diesem Wochenende? Die Chancen stehen nicht schlecht!
Ins Finale ziehen ein: Lucia Dörffel, Helene Wolf, Sandra Hopfensitz, Leonie Lochner, Afra Hönig, Anna Lechner.
Weiter geht´s am morgigen Sonntag um 11:00 Uhr mit dem Finale der Damen - dann bei hoffentlich etwas milderen Temperaturen. Wir dürfen gespannt sein!
Liveticker Herren: Yannick Flohe ist Deutscher Meister
Das Finale der Herren ist gestartet! Wer das Finale mitschauen möchte, findet den Livestream von ARD hier.
- Der erste Boulder der Herren ist eine Mischung aus teils riesengroßen, teils kleinen dualtexture-Griffen und steilen Volumen. Nach einer dynamischen Aufsteh-Startsequenz geht es über die wackeligen Volumen in eine pressige Kraftpassage und dann ans Top, einen großen seitlich gedrehten Zielgriff. Hier wird alles gefragt, Power und Technik!
Und das scheint Youngster Emil Zimmermann zu liegen. Der gerade mal 19-jährige macht den Anfang und klettert auf den ersten Versuch ohne große Probleme weit über die Zone. Kurz vor dem Top ist dann leider Schluss.
Jetzt kommt der Titelverteidiger: Lasse von Freier! Die Zone holt auch er sich mit Links, doch dann folgt jedoch ein jähes Ende...weiter als zur Zone geht es für ihn nicht.
Weiter geht´s mit Kim Marschner. Unter den Finalisten gehört er definitiv zu den erfahrensten Athleten. Und das merkt man! Der pressige Boulder liegt dem Routinier! Er holt sich das erste Top!
BaWü-Teamkollege Max Kleesattel versucht es nach zu machen: Schafft er es? Die Antwort lautet leider "Nein" - am vorletzten Griff ist für ihn Schluss. Er geht mit einer Zone.
Mal schauen, wie sich Top-Favorit Yannick Flohé schlägt: Er kippt im ersten Versuch aus dem Aufsteher. Das macht nichts - wenige Sekunden später hat er ihn, und dann auch gleich die Zone. Für mehr reicht es in Boulder Nummer 1 aber nicht.
Alle haben darauf gewartet: Jan Hojer betritt die Bühne. Nachdem er in dieser Saison sein Karriere-Ende bekannt gegeben hatte, mischt er hier die DM auf. Ins Halbfinale und Finale ging er je als Führender. In M1 tut sich der Alt-Star allerdings nicht leicht. Die Zone hat er zwar wie alle anderen auch, der Zielgriff bleibt auch ihm verwährt. Next up, M2! - Weiter geht´s mit M2. Hier lautet das Motto: Steil ist geil! Große Unter-Seitgriffe führen einmal quer von links nach rechts zum Top. Eigentlich ist kein kleiner Griff dabei – einfach sieht trotzdem anders aus! Ein heftiger Power-Endurance Boulder. Mal sehen was die Athleten daraus machen!
Emil Zimmermann versucht es im Start mit einem extremen Move: Er holt am Startgriff hängend Schwung mit den Füßen und versucht einen Sprung. Ist das die Lösung? Gehalten werden will der Sprung mit der rechten Hand in einem Seit-Untergriff und mit der linken im Stütz. Und dann macht er das Ding! Wahnsinn, was für ein absurder Zug! Über die Zone kommt er aber dann nicht mehr raus - sehr schade!
Auch Lasse von Freier versuchts mit derselben Lösung. Nach einem Abrutscher im zweiten Versuch macht er es dann im dritten - und dann auch gleich noch weiter: An der Zone sieht es aus als würde er loslassen, er klettert aber weiter und fällt mit einer Hand am Top. Wie knapp! Dabei bleibts dann auch.
Au Weia: Kim Marschner lässt den Sprung gut aussehen. Er versucht es zwei mal und schafft es fast. Beim dritten Versuch verletzt er sich die Schulter. Wars das für ihn? Hoffentlich ist es nicht zu schlimm!
Noch einer der es schafft ist Max Kleesattel. Er kommt sogar bis über die Zone, fällt aber am vorletzten Zug.
Das müsste sein Ding sein: Yannick Flohé ist ein absolutes Powerhouse und das bestätigt sich auch wieder. Der Sprung klappt aufs zweite Mal und dann facket der Aachener nicht lange. BAM - der Boulder sieht seine erste Begehung. Top für Flohé!
Kurz dachte man Team-Kollege Jan Hojer macht es ihm nach. Er fällt aber kurz vorm Top. Die Zone gehört ihm trotzdem noch! - Boulder Nummer drei wird knifflig! Der Start ist so hoch geschraubt, dass gleich mal mit einem Sprung gestartet werden muss. Wackelig geht es über äußerst rutschige Tritte um ein Volumen. Dann kommt der spekakuläre Zug: Mit insgesamt zwei Drehungen über einen dualtexture-Tritt geht es dynamisch an einen Zielhenkel. Laut Schrauber Luke Brady der „Dancing-Boulder“!
Dass er tanzen kann, beweist glech mal Emil Zimmermann. Er tänzelt nämlich mühelos zum Top - Erstklassig! Und das obwohl, es sowas noch nie gegeben hat: In der Mitte dreht sich Zimmermann insgesamt um 360 Grad! Dieser Flash ist wirklich beeindruckend.
So leicht tut sich Lasse von Freier leider nicht. Er rutscht ein paar mal von diesen undankbaren Tritten. Am Ende muss er die Bühne ohne Zone verlassen, bitter!
Der Nächste wäre eigentlich Kim Marschner gewesen, die Schulterverletzung lässt das aber nicht zu. Wir wünschen alles Gute und eine schnelle Genesung!
Wow, noch ein Tanzgenie ist wohl Max Kleesattel: Er schafft zwar die 360 Grad Drehung, erwischt dann aber leider den nächsten Griff nicht richtig. Ein Sturz ist die Folge. Im nächsten Versuch haut es hin, den Zug zum Top schafft er aber leider nicht.
Und jetzt Yannick Flohé: Der Start über die abschüssigen Tritte gelingt. Das sieht super aus! Wird das auch ein Flash, so wie bei Zimmermann? Jawoll - abgeliefert. Kurzer Prozess: Flash!
Dieses Kunststück macht Jan Hojer zwar nicht direkt nach, das Top hält er nach wenigen Versuchen aber trotzdem. Ab zum letzten Boulder! - Zum Schluss wartet dann noch ein Plattenproblem auf die Athleten. Obwohl der Start im Überhang ist und gecampust werden muss, geht es nach wenigen Zügen ins Geneigte. Tritte sucht man hier vergebens…der Weg führt mit einigen Sprüngen über riesige Volumen, die alles andere als einladend aussehen. Wer hier nicht perfekt steigt, fliegt!
Alles entscheidet sich jetzt am letzten Boulder. Noch ist fast alles offen - wer macht das Rennen?
Der Hangelstart ist brutal und wirft Emil Zimmermann immer wieder ab...das wars! Der Zug klappt nicht und er verabschiedet sich als Erster schon mal von der Bühne! Danke für die Show, Emil Zimmermann!
Lasse von Freier startet vielversprechend! Der Hangel-Weiterleier klappt fast beim ersten Mal. Er braucht diesen Boulder allerdings auch dringend, um sich weiter vorne zu platzieren. Leider nicht - keine Zone für ihn.
Wenn er noch Chancen aufs Podium haben will braucht auch Max Kleesattel dringend das Top. Und das könnte klappen! Den Weiterleiter macht er mit einem Heelhook fast statisch - wahnsinn, unglaublich, dass das geht. Ob das von den Routenbauer*innen so gedacht war? Ganz klappt es dann aber auch in den nächsten versuchen nicht, trotzdem mega!
Jetzt wirds richtig spannend: Yannick Flohé fackelt nicht lange und flasht dieses Problem einfach mal - klar, wer kann das nicht? Damit ist ihm der erste Platz sicher!
Wow, Jan Hojer machts nach! Flash für ihn im letzten Boulder! - Damit ist Klar:
1. Yannick Flohé
2. Jan Hojer
3. Emil Zimmermann
Herzlichen Glückwunsch!!!
Quali der Damen: Die Temperaturen gehen hoch
Im Qualitätsniveau der Boulder aus der Männer-Quali geht es bei den Damen weiter. Die Probleme sind selektiv, aber nicht zu schwer – dem Team um Luke Brady ist der stets schwierige Balanceakt gut gelungen. Eine super Leistung gerade auch, weil die Temperaturen in der Halle langsam aber sicher die 30-Grad-Marke überschreiten. Außerdem geht’s turbulent zu, denn 50 Minuten nach Start der Damen gehen die Herren an der Wand weiter rechts zeitgleich ins Halbfinale.
Mit diesen nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen ausgesprochen gut zurecht kommt Florence Grünewald: Sie toppt vier Boulder, davon drei im Flash. Nur am fünften Boulder beißt sich die Vorjahreszweite die Zähne aus. Der besteht aus einem Runner nach links am Anfang und einem Dynamo mit Weiterleiter gleich im Anschluss – man darf gespannt sein, ob es jemanden gibt, der diese Nuss knackt.
Lange Zeit kann Florence Grünelwald keine das Wasser reichen. Bis Lucia Dörffel kommt: Ihr gellingt ein toller Durchlauf inklusive Boulder fünf, den sie tatsächlich toppt. In beeindruckender Manier zieht sie als Führende eine Runde weiter.
Beeindruckend auch die Performances von Leonie Lochner und Sandra Hopfensitz: Mal abgesehen vom letzten Boulder stehen sie Dörffel in nichts nach und werden Dritte und Vierte in der Quali. Die, die hinter ihr folgen, sind schließlich keine Überraschung, siehe Ergebnisliste unten. Dabei unter anderen die Titelverteidigerin Helene Wolf und die in dieser Saison international sehr erfolgreiche Afra Hönig.
Das Halbfinale startet morgen um 17:30 Uhr. Hier ist der Livestream.
Halbfinale der Herren: Die Schwierigkeiten ziehen an
Bei den Herren ziehen die Schwierigkeiten der Boulder in dieser Runde erst einmal an. Die ersten beiden Probleme sehen deshalb auch lange keine Topps. Boulder drei ist dann zwar auch so pumpig wie Nummer eins und zwei, aber ein Stückchen leichter. Vermehrte Top-Begehungen sind dann auch die Folge. Der letzte Boulder des Halbfinales ist ein Kontrast zu den anderen: Ein dynamisces Gleichgewichtsproblem mit reichlich dual texture Volumen. Aber nicht unmöglich, daher auch einige Erfolge.
Yannick Flohe ist als 13. Starter der Erste, der den ersten Boulder knackt. Den Zweiten knackt er nicht, wie übrigens alle anderen auch, soviel sei schon mal verraten. Boulder drei muss dann einen Flash von Flohe über sich ergehen lassen, und der abschließende Boulder gelingt dem Aachener ebenfalls gut, wenn auch nicht auf Anhieb. Der Finaleinzug ist sicher.
Nur einer zieht an Flohe vorbei: Altmeister Jan Hojer. Mit seiner Körperpower braucht er nicht lange, und Boulder Nummer eins ist erledigt. Dass ihm der pumpige zweite Boulder nicht gelingt ist ein klares Zeichen für dessen brutale Härte. Hojer kann’s im Nachhinein egal sein, durch eine solide Begehung von Nummer drei und eine erkämpftes Top der Nummer vier geht er als Führender ins Finale.
Die anderen vier Finalisten heißen Max Kleesattel, Kim Marschner, Lasse von Freier und Emil Zimmermann. Solide sind ihre Begehunen von Boulder drei und vier, bei den ersten Bouldern müssen sie alle Federn lassen und kommen über die Zonengriffe nicht hinaus. Auf morgige Finale um 10 Uhr vormittags dürfen wir gespannt sein: Titelverteidiger von Freier ist mit im Rennen! Hier ist der Livestream zum Finale der Herren.
Jan Hojer & Co: Viele alte Hasen kommen ins Halbfinale
Vielversprechend von Anfang an der Routenbau: Luke Brady und sein Team brachten fünf ganz unterschiedliche Boulder an die Wand. Nummer eins ein Geschicklichkeitsproblem mit viel Dual-Texture-Anteil an einigen großen Volumes. Nummer zwei ein stark überhängendes Power-Teil. Der dritte Boulder dann ein Runner quer nach rechts an einen blöd gedrehten Henkel, der vierte wieder Power. Ganz am Schluss schließlich eine sehr harte Kombi aus Schleichen, Fingern und Pressen an senkrechter bis leicht überhängender Wand.
Jan Hojer, der in diese Jahr seine internationale Karriere beendet hatte, zeigte auf nationaler Ebene einmal mehr seine Klasse: In den Power-Bouldern hatte er null Probleme, bei den flacheren Bouldern musste er ein paarmal ansetzen. Und den fünften Boulder ließ der Taktik-Fuchs aus. Für die Führung nach der Quali reichte das allemal.
Titelverteidiger Lasse von Freier startete gut ins Rennen und holte an Boulder eins auf den zweiten Versuch das Top. Boulder zwei und vier gelangen ihm auch gut, an den beiden anderen musste er Federn lassen. Ins Halbfinale brachte ihn diese Leistung locker.
Gespannt dufte man auf die Form von Yannick Flohé sein, nachdem er die Boulderweltcups dieser Saison für seine Verhältnisse nur mittelmäßig absolvierte. Um’s kur zu machen: Seine Vorstellung war solide, drei von fünf Bouldern liefen sehr gut, der Querläufer in Boulder drei wollte ihm aber nicht reinlaufen. Und an Boulder fünf scheiterte er ebenso wie alle anderen im Feld.
Problemlos eine Runde weiter schließlich einige weitere Routiniers wie Moritz Hans, Kim Marschner Max Kleesattel oder Max Prinz. Mit Emil Zimmermann, Torben Perry Bloem, Florian Schweiger und Tjark Maass zeigt aber auch die jüngere Generation, dass sie es kann. Die Ergbnisliste steht hier unten im Beitrag.
Modus der DM Bouldern
Bouldern ist Klettern über Weichbodenmatten auf Absprunghöhe. Im Wettkampf müssen komplexe Einzelzüge und komplizierte Bewegungsabläufe in einer vorgegeben Zeit bewältigt werden: Ziel ist es, den Topgriff, also den obersten Griff, oder zumindest den Zonengriff (markierter Zwischengriff) stabil zu halten. In der Qualifikation und dem Halbfinale hat jede*r Teilnehmende fünf Minuten pro Boulder (in der Quali fünf, im Halbfinale vier Boulder), die „onsight“ geklettert werden müssen, das bedeutet, dass sich die Starter nicht gegenseitig beobachten und auch die Routen nicht vorher gesehen haben dürfen. Die besten 20 Starter*innen der Quali kommen ins Halbfinale, die besten 6 dann wiederum ins Finale. In der Endrunde haben alle Finalist*innen vier Minuten für jeweils vier Boulder, die vorab zwei Minuten lang gemeinsam besichtigt werden. Die Person, die am Ende die beste Wertung hat gewinnt.
Die Wertung:
- Anzahl der erfolgreich gekletterten Boulder (Topgriff erreicht)
- Anzahl der erreichten Zonen
- Versuche, bis der Boulder geklettert wurde
- Versuche, bis die Zone erreicht wurde
Ergebnisse
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Order | Name | Sektion | Startnumber | Ergebnis | Finale | 1/2 - Finale | Qualifikation |
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