Sektion Marburg an der Drau

Die Stadt Marburg/Maribor, ab 1919 nur noch Maribor, und ihre nähere Umgebung hatten bis 1945 einen deutschsprachigen Bevölkerungsteil von 90 %. Sehr früh, bereits 1876, gründete sich dort eine eigene Alpenvereinssektion, die immer knapp unter 100 Mitgliedern blieb. Das Arbeitsgebiet der Sektion war das Bachern- und Possruckgebirge, dort übernahm die Sektion Marburg vor allem Wegebauten, Wegeunterhalt und Wegemarkierungen.

1919 wurde sie – im Zuge der Niederlage im Ersten Weltkrieg – durch slowenische Behörden aufgelöst, der deutschsprachige Bevölkerungsteil nahm im Vergleich zum slowenischen ab. Die Sektion wurde 1941, nach dem Einmarsch deutscher Truppen ins damalige Jugoslawien, neu gegründet und bekam während der Besatzungszeit von der „Deutschen Zivilverwaltung der besetzten Gebiete“ beschlagnahmte Hütten in der Umgebung von Marburg zur Verwaltung „zugewiesen“.

Die Wiedergründung erfolgte dabei auf Beschluss der DAV-Vereinsführung und besonders des damaligen Präsidenten und NS-Hauptkriegsverbrechers Seyß-Inquart und ist definitiv politisch zu verstehen. Mit Kriegsende 1945 wurde die Sektion endgültig aufgelöst.