Sektion Eisacktal
Gegründet | 1886/1971 |
Aufgelöst | 1923 |
Standort | Gossensass |
Die Sektion Eisacktal wurde 1886 in Gossensass gegründet und diente – wie viele Sektionen in den Berggebieten – anfangs der Belebung des aufkommenden Alpintourismus. Sie erfüllte damit eher die Funktion eines Verkehrsvereins. Durch die günstige verkehrstechnische Lage direkt an der Brennerbahn und der Brennerstraße entwickelte sich der Tourismus in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts sehr rasch. Die Initiative zur Gründung ging von lokalen Honoratioren aus (Gastwirte, Pfarrer, Lehrer). Der Tourismus bot für die einheimische Bevölkerung zusätzliche Verdienstmöglichkeiten als Hüttenwirte, Bergführer, Wegebauer und natürlich auch in der lokalen Gastronomie, beispielsweise im Hotel Gröbl, dessen Besitzer lange Vorstand der Sektion war.
Eine besonders wichtige Funktion erfüllte die Sektion auch als lokaler Partner oder sogenannte Talsektion für die hüttenfern gelegene Sektion Magdeburg, die in der Region zwei Hütten – die Magdeburger Hütte und die Tribulaunhütte – besaß.
Die Mitgliederzahl der Sektion Eisacktal überstieg in nur wenigen Jahren die 50er-Marke, blieb aber bis Anfang 1917 immer im niedrigen zweistelligen Bereich. 1918 und 1919 sank die Mitgliederzahl dann auf unter zehn ab – die Auflösung durch die italienischen Behörden 1923 war somit nur noch ein formaler Akt.
1971 wurde die Ortsstelle Gossensass der AVS Sektion Sterzing wiedergegründet.
Im Titel verwendete Bilder:
Blick von Gossensass in das Pflerschtal 1895. (Foto: DAV/Eisacktal)