Sektion Küstenland
Gegründet | 1873 |
Aufgelöst | 1920 |
Standort | Triest / Trieste |
In der damals österreichischen Hafenstadt Triest entstand im Jahre 1873 eine Sektion des damaligen DAV. Die Mitglieder der Sektion setzten sich aus dem lokalen, deutschsprachigen Bildungsbürgertum, aus hohen und mittleren Beamten, Offizieren der österreichischen Marine und dem Heer sowie aus zahlreichen in der Stadt und der Region ansässigen Pensionären und Privatiers zusammen.
Zu den Mitgliedern zählten aber auch Personen aus dem restlichen Österreich-Ungarn, dem deutschen Kaiserreich und aus dem Ausland. Die Mitgliederzahl bewegte sich zwischen 1885 und 1914 in einem Bereich zwischen 300 und 500 Mitgliedern. Die Sektion wirkte aktiv bei der Weiterentwicklung des DÖAV mit.
Nach der Abtretung des Küstenlandes und der Stadt Triest an Italien in Folge des Ersten Weltkrieges schrumpfte die Mitgliederzahl der drei Nachfolgeorganisationen – Circolo Alpinisti Trieste, Club Alpinisti Triestini und Club Mangart – auf circa 100 Personen. Die Sektion Küstenland „überlebte“ damit deutlich länger als die anderen Sektionen des DÖAV in Südtirol, die bereits 1923 durch italienische Behörden aufgelöst wurden. Die langjährige Vertrautheit der Vereinsführung mit der italienischen Sprache war dafür sicherlich hilfreich.
Die Sektion beschäftigte sich sehr früh mit der Erforschung der Karsthöhlen in der näheren Umgebung und hatte bis 1922 sogar eine eigene Höhle gepachtet (die berühmten Grotten von St. Kanin im heute slowenischen Hinterland von Triest). Nur ganz wenige Sektionen waren so aktiv in der Höhlenerforschung – bekannt dafür sind nur die küstenländischen Sektionen Küstenland und Liburnia sowie die bayerische Sektion Passau.
Das alpine Arbeitsgebiet waren die südlichen Julischen Alpen sowie das Massiv des Krainer Schneeberges im Hinterland von Triest. Die Sektion betrieb drei Hütten – die Baumbachhütte, die Kaninhütte in den Julischen Alpen und die später wieder aufgelassene Schutzhütte am Krainer Schneeberg.
Im Titel verwendete Bilder:
Stahlstich der Baumbachhütte 1881. (Foto: DAV/Sektion Küstenland)