Sektion Ladinia
Gegründet | 1886 |
Aufgelöst | 1923 |
Standort | Corvara |
Die 1886 gegründete und von Anfang an sehr aktive Sektion Ladinia des DÖAV machte es sich zur Aufgabe, den zentralen Teil Ladiniens durch umfangreiche Wege- und Markierungsarbeiten zu erschließen. Gleichzeitig sollten der sehr armen Bevölkerung im Tal durch den zunehmenden Tourismus neue Einkunftsmöglichkeiten erschlossen und so die Abwanderung aus den Tälern reduziert werden. Zu Beginn war das Gebiet nur vom Pustertal und vom Grödner Tal aus über eine Straße erreichbar – aus dem Osten und von Süden führten nur schlechte Saumpfade über die Dolomitenpässe ins Tal. Die alpine Erschließung der Region mit gut gangbaren Wegen und Steigen sollte auch der engeren Verknüpfung der einzelnen ladinischen Regionen in den verschiedenen Talschaften und so auch der Stärkung dieser Minderheit in Tirol dienen.
Die kleine Sektion unterhielt und markierte nicht nur Steige und Wege im Ennebergertal (Gadertal), sondern sie baute trotz knappen Budgets 1888 eine Hütte – die Puezhütte, die bis zur zwangsweisen Auflösung 1923 im Sektionsbesitz blieb. Die Sektion pflegte zudem enge Verbindungen zur Sektion Bamberg und hatte die Bergführeraufsicht im Ennebergertal inne.
Die Mitgliederzahl bewegte sich bis zum Kriegsausbruch 1914 meist zwischen 40 und 80 Mitgliedern – eine durchaus stattliche Mitgliederzahl für eine Alpensektion.
Im Titel verwendete Bilder:
Puezhütte 1915. (Foto: Archiv des DAV, München)