Sektion Pommern

Gegründet 1910
Aufgelöst 1945
Standort Stettin/Szczecin

In Stettin existierte bereits seit 1886 die Sektion Stettin des DÖAV. Es handelte sich bei dieser Sektion um eine typische und ausgesprochen liberale, hanseatisch geprägte Sektion des DÖAV – vielleicht vergleichbar mit den Sektionen Hamburg, Bremen oder Lübeck. Die 1910 in Stettin mit etwa 25 Mitgliedern gegründete neue Sektion Pommern stand zu ihr in starkem Gegensatz. Sie war ähnlich der Berliner Sektion Mark Brandenburg und vielen der zu dieser Zeit gegründeten ausgesprochen „völkisch“ orientiert und hatte von Anfang an einen Arierparagrafen in ihrer Satzung festgeschrieben.

Die Mitgliederzahl veränderte sich bis 1920 nur wenig, sie bewegte sich um die 50, stieg aber bis 1930 auf über 300 an, um dann allmählich wieder auf 150 im März 1944 abzusinken, und setzte sich hauptsächlich aus Vertretern akademischer Bereiche zusammen.

1936 beabsichtigte die Sektion, sich der Sektion Stettin anzuschließen. Der beabsichtigte Anschluss 1936 wurde überhaupt nur deshalb möglich, weil die Sektion Stettin durch die Ereignisse seit 1933 nach und nach gezwungen war, ihre bis dahin sehr liberale, hanseatisch geprägte Einstellung aufzugeben. Auf der Mitgliederversammlung der Sektion Pommern setzte sich der Vorschlag jedoch zunächst nicht durch.

Mit dem Ende des Vereinsjahres 1944/45 plante die Sektion dann erneut, sich aufzulösen und der Sektion Stettin anzuschließen. Allerdings ist fraglich, ob es dazu noch gekommen ist.



Im Titel verwendete Bilder:

(Foto: DAV/Silvan Metz)