Sektion Stettin
Gegründet | 1886 |
Aufgelöst | 1945 |
Standort | Stettin/Szczecin |
Die Provinzhauptstadt der Provinz Pommern war zum Zeitpunkt der Sektionsgründung 1886 größter und wichtigster Hafen an der damals deutschen Ostsee und ein bedeutender Industriestandort.
Die Mitglieder der Sektion Stettin kamen überwiegend aus dem gehobenen Bildungsbürgertum der Stadt. Der hanseatisch bürgerliche Charakter der Sektion Stettin wird umso deutlicher, wenn man bedenkt, dass Stettin über eine sehr große Militärgarnison verfügte und Standort der kaiserlichen Marine war und kaum Militärs in den erhaltenen Mitgliederlisten der Sektion aus der Zeit vor 1900 aufgeführt sind.
Die Sektion Stettin entwickelte sich nach anfänglicher Stagnation in den ersten zehn Jahren zügig zu einer der größeren Sektionen des DÖAV und erreichte mit etwa 400 Mitgliedern vor dem Ersten Weltkrieg einen ersten Höhepunkt. Nach kriegsbedingter Stagnation auf etwas niedrigerem Niveau stieg die Mitgliederzahl bis 1930 rasch auf etwa 1.400 Mitglieder an, ehe sie dann auch durch die neuen politischen Bedingungen ab 1933 auf etwa 800 im März 1943 absank.
Die Sektion betreute bis zum Ende des Ersten Weltkrieges ein umfangreiches Wegenetz (Wegebau, Wegeunterhalt und Wegemarkierung) in den südwestlichen Ötztaler Alpen (Hohe Wilde) und erbaute dort die Stettiner Hütte am Eisjöchl.
Nach dem Verlust des Arbeitsgebietes in Folge des Ersten Weltkrieges bemühte sich die Sektion um ein neues Arbeitsgebiet und erhielt das Navistal in Tirol zugewiesen. Zu einem Hüttenbau kam es durch die wirtschaftlichen und politischen Ereignisse nach 1929 nicht mehr. Spätestens im April 1945 endete die Sektionsaktivität und die Sektion wurde aufgelöst.
Im Titel verwendete Bilder:
Sektion Stettin Stettiner Hütte ca. 1910 (Foto: Archiv des DAV, München)