Sektion Moravia
Gegründet | 1888 |
Aufgelöst | ca. 1945 |
Am 15. Februar 1882 gründeten 20 Personen in Brünn die Sektion Moravia. Der Verein wuchs 1914 auf fast 400 Mitglieder an, die Mitgliedschaft konnten dabei auch tschechische und mährische Personen erwerben.
1888 übernahm die Sektion die 1887 eröffnete Hütte der DÖAV-Sektion Gröbming am Stoderzinken/Dachstein und benannte sie in Brünner Hütte um. Da die Lage der Hütte für Bergsteigende keinen Reiz hatte, für Skifahrende aber interessant war, verkaufte die Sektion bereits 1902 das Haus an die Sektion Austria.
Am 25. Mai 1924 übergab der DAV Haida sein Arbeitsgebiet inkl. Hüttenbauplatz an die nunmehr Deutscher Alpenverein Moravia genannte Sektion. Sie begann mit dem Bau im August 1926, den sie noch im selben Jahr abschloss.
Am 8. August 1927 erfolgte die Einweihung der bewirtschafteten Wangenitzhütte. Sie brannte 1947 aufgrund von Brandstiftung ab und wurde erst 1966 durch die ÖAV-Sektion Holland neu errichtet.
Die Sektion besaß eine Reihe Bergsteiger, die dem Bergsteigen schärferer Richtung zugeordnet werden müssen. Diese gründeten 1913 innerhalb der Sektion eine Deutsch-Akademische Alpenvereinsgruppe, zu der nur Studenten oder Akademiker Zutritt hatten. Die Gruppe erhielt einen eigenen Vorstand, die Mitglieder waren automatisch bei Moravia Mitglied. Mitglieder der „Akademiker“ erschlossen die Höhlen und Klettergebiete um Brünn und eines ihrer Mitglieder, Karl Zobek, erarbeitete für die Pollauer Berge einen Kletterführer, der 1926 erschien. Auch nach 1945 sammelten sich die verbliebenen Mitglieder dieser Alpenvereinsgruppe und führten den Verein ohne Rechtsform weiter. Über deren heutige Existenz ist nichts bekannt.
Im Titel verwendete Bilder:
Tofanahütte, 1909. (Foto: Archiv des DAV, München)