Naturschutz im DAV – vom Edelweiß zum Alpenplan
Vom Schutz des Edelweiß zum Nationalpark
Der Naturschutz im Alpenraum beginnt mit dem Edelweiß. Zum Symbol des Deutschen Alpenvereins wurde es übrigens, weil einer der Gründer bei einer Sitzung gedankenverloren aus den Krümeln einer Semmel ein Edelweiß geformt haben soll. Auch wenn die Geschichte vielleicht nur eine Legende ist, so waren das Edelweiß und andere sogenannte Edelalpenpflanzen beliebte Schmuckstücke und Souvenirs. Sie wurden nicht nur gepflückt, sondern auch ausgegraben und in großen Mengen verkauft.
Bereits 1884 appelliert daher die Generalversammlung an die Mitglieder, Edelweißblüten nicht mehr zu kaufen oder zu tragen, um die Pflanze vor der Ausrottung zu bewahren. Bald kommt die Idee auf, Alpenpflanzengärten zur Erhaltung gefährdeter Arten anzulegen. Um diese Gärten zu organisieren und zu finanzieren, wird 1900 ein Zweigverein des Alpenvereins ins Leben gerufen: Der Verein zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen. Seine Aufgabe: die Kenntnis über Alpenpflanzen zu fördern, durch Gärten, Vorträge und Publikationen – und so zum Schutz selbiger beizutragen.
Es entstehen mehrere Alpengärten, die die Bergwanderer für die Schönheit und Schutzwürdigkeit der Alpenflora sensibilisieren sollen. Drei existieren heute noch: Der Alpengarten am Schachen, der Botanische Garten bei der Lindauer Hütte und der Alpenpflanzengarten an der Vorderkaiserfeldenhütte. Ebenfalls heute noch bekannt und von den Wänden vieler Alpenvereinshütten nicht wegzudenken: das Alpenpflanzenplakat des Vereins. 1903 kam es zum ersten Mal heraus, zuletzt 2014 in einer neuen Auflage.
Schon bald nach der Gründung wendet sich der Verein mit Eingaben ans Innenministerium. So zum Beispiel mit der Bitte, gegen Abpflücken und Ausreißen von Pflanzen gesetzlich vorzugehen und so eine Ausrottung zu verhindern. 1904 setzt die Alpenvereinssektion München zusammen mit anderen Sektionen und mehreren naturwissenschaftlichen Vereinen nach und fordert beim Innenministerium mehr als nur Pflanzenschutz: In ihrer Eingabe geht es um den gesetzlichen Schutz von sogenannten Naturdenkmälern, gemeint sind zum Beispiel Bäume, seltene Pflanzen, Wasserfälle, Wasserläufe, Geotope oder seltene Mineralien. Die Eingabe hatte ein Jahr später die Gründung des Bayerischen Landesausschusses für Naturpflege zur Folge. Dieser übernimmt die bisherigen Eingaben und beantragt 1908 eine Erweiterung des Polizeistrafgesetzbuches: Mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haft wird nun bestraft, wer den ein Jahr später erlassenen Vorschriften „zum Schutz einheimischer Tier- und Pflanzenarten gegen die Ausrottung oder zum Schutze von Orts- und Landschaftsbildern gegen verunstaltende Reklame“ zuwider handelt.
Damit ist der Naturschutz in Bayern erstmals gesetzlich fixiert. Es wurde möglich, Pflanzenschongebiete auszuweisen, so wie den 83 Quadratkilometer großen Pflanzenschonbezirk Berchtesgadener Alpen südlich und östlich des Königssees. Dort wird bald klar: Pflanzenschutz allein genügt nicht, stehen doch mehrere Hotelbauten an und der wahnwitzige Plan norddeutscher Investoren, einen riesigen Löwen in die Falkensteiner Wand am Königssee zu meißeln. Auf Initiative des Bundes Naturschutz in Bayern wird der Pflanzenschonbezirk auf 200 Quadratkilometer vergrößert und zum Naturschutzgebiet Königssee erklärt, seit 1978 der Nationalpark Berchtesgaden.
Der älteste Naturschutzverein im Alpenraum hat seinen Namen mehrfach geändert, erst gesellten sich die Tiere zu den Pflanzen (neuer Name: Verein zum Schutze der Alpenpflanzen und -tiere), und dann dehnte er sich aufs komplette Gebirge aus (neuer Name: Verein zum Schutze der Bergwelt). Mit dem Namen hat sich auch seine Tätigkeit erweitert bis hin zur alpinen Raumordnung. Wie auch immer er sich nannte: Der Verein wirkte in seiner Geschichte an vielen Entwicklungen rund um den Naturschutz in den Alpen entscheidend mit, war zum Beispiel Gründungsmitglied des deutschen Naturschutzrings und der internationalen Alpenschutzkommission CIPRA.
Im Jahr 1984 wird er schließlich, gleichzeitig mit dem Deutschen Alpenverein, vom Bayerischen Umweltministerium als Naturschutzverband in Bayern anerkannt. Das heißt, er kann bei Rechtsetzungs- und Verwaltungsverfahren mitwirken: Zum Beispiel gegen die Planung einer Skischaukel am Riedberger Horn in den Allgäuer Alpen in der Ruhezone C des bayerischen Alpenplans, aber dazu später mehr. Die enge Verbundenheit mit den Alpenvereinen besteht bis heute: Aktuell sind über 250 Sektionen von DAV, ÖAV und AVS Mitglied beim Verein zum Schutz der Bergwelt.
Vom Protest gegen die Zugspitzbahn bis zur Raumplanung
»Das allmähliche Herankommen des Zeitalters der Industrialisierung und der Maschine, das Heranwachsen der Großstädte, die Entfremdung der Menschen von der Natur, der zunehmende materialistische Einschlag, der Mangel an gesunder geistiger Nahrung, die grausige seelische Oede, welche allmählich alles zu verschlingen drohte, – all das führte die Menschheit dem unaufhaltsamen Drange eines besseren selbst folgend, mehr und mehr in die Berge.« – Franz Kleinhans, österreichischer Alpinist (Mitteilungen des DuOeAV 12, 1926)
Die Gründer des Alpenvereins wollten die Bereisung der Alpen erleichtern, die Kenntnis über sie vergrößern und damit viele andere mit ihrer Liebe für die Berge anstecken. Und sie hatten Erfolg: Immer mehr Menschen streben Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in die Berge und stellen die Alpenvereins-Verantwortlichen vor ein ganz neues Problem: Machen doch gerade die wilde Natur und die Gefahr für viele von ihnen den Reiz der Berge aus. Dieser von der Zivilisation noch nicht vereinnahmte, für einen Großteil der Menschen bisher unverfügbare und immer noch abenteuerliche Spielplatz gerät in Gefahr, und so beteiligt sich der Alpenverein intensiv an den Diskussionen über die in den 1920er Jahren voranschreitende Erschließung der Alpen: Neben der Zugspitzbahn sind viele andere Bahnen in Planung und zum Teil bereits von der bayerischen Regierung genehmigt. Es geht um Bahnen auf die Alpspitze, das Nebelhorn, den Untersberg, den Wallberg, den Herzogstand und das Kitzbühlerhorn.
Die Meinungen im Verein dazu sind vielfältig: Auch Alpinistinnen und Alpinisten erkennen an, dass der Tourismus in abgelegenen Alpenregionen eine wichtige Einnahmequelle für die Bevölkerung darstellen kann, aber genau diese „kaufmännische Ausbeutung“, diese Kommerzialisierung der Bergwelt, stößt bei anderen auf Kritik. Julius Mayer, Vorsitzender der Alpenvereinssektion Rosenheim, kritisiert zum Beispiel, dass die „Industrie-Kultur des Tales“ in die Berge getragen werde.
Manche gestehen alpine Bedürfnisse auch Menschen zu, die nicht an sportlicher Leistung interessiert oder dazu in der Lage sind, wie zum Beispiel ältere oder kranke Menschen. Außer Diskussion steht dabei für die meisten, dass man sich „wahren“ Berggenuss aus eigener Kraft verdienen müsse, sich zwar den Gipfel mit der Bergbahn ganz ohne Selbstüberwindung, Willenskraft und Ausdauer mühelos erkaufen könne, sicherlich aber nicht die innere Freude am Berg. Kritiker, wie Gustav Müller, Sprecher der sogenannten Bergsteigergruppe, einem Zusammenschluss von zu dieser Zeit etwa 70 Sektionen im Alpenverein, fragen außerdem, wie man verhindern wolle, neben den Alten und Kranken auch „die Faulen, Bequemen, die Schmarotzer und Protzer, die Schlemmer und Modehanswursten“ auf den Berg zu chauffieren. Schlimmer noch: „die Massen pelzmantelbewährter und lackschuhgeschmückter Herrchen und Dämchen“, die die Seilbahnen auf den Hochgipfeln ausspeien, würden die Berge entweihen. Die Ablehnung ging sogar so weit, dass man am Münchner Haus ein Plakat anbringen wollte, um Seilbahngästen Hausverbot zu erteilen. Gleichzeitig hofft man darauf, dass Bergbahnen an der einen Stelle andere Teile der Alpen entlasten würden und vor Menschenmassen schonen, da die unliebsamen Großstädter auf Bergausflug nur noch in leicht erreichbare Gebiete vordringen und auf bergbahnnahe Hütten gelockt würden. Und dann bleibt natürlich noch der im wahren Wortsinne offensichtlichste Grund: Die Verschandelung der Berglandschaft. Der österreichische Alpinist Eugen Guido Lammer zum Beispiel, sah die „Alpenwüste“ als das „kostbarste Naturdenkmal auf Erden“, das durch eine vom Menschen versklavte, banale Kulturlandschaft ersetzt werde. Er setzt sich intensiv für einen radikal umgesetzten, alpinen Naturschutz ein und will jede Bahn, die über die Almenzone empor führt, als Kulturverbrechen erklären und beseitigen.
In einem Brief an das Bayerische Staatsministerium für Handel, Industrie und Gewerbe bezieht der Alpenverein im April 1925 erstmals geschlossen Stellung und macht seine ablehnende Haltung gegenüber Bergbahnen deutlich: Das Ministerium habe durch die Genehmigungen das „Vertrauen der Bergsteiger“ verwirkt, weil es die „Naturschätze unserer Heimat der industriellen Verschacherung ausliefere“, so die Argumentation. Man sehe in der Errichtung von Bergbahnen, vor allem im Bau der Zugspitzbahn, einen schweren Angriff auf den Frieden und die Ursprünglichkeit der Berge und eine Sünde an der Natur, und beschwerte sich, mit seinen Einwänden nicht im Rahmen einer gutachterlichen Anhörung zu Wort gekommen zu sein.
Wenige Wochen nach dem erfolglosen Schreiben organisiert der Alpenverein eine aufsehenerregende Kundgebung gegen die bayerische Zugspitzbahn. Rund 4.000 Teilnehmer drängen sich auf den Veranstaltungen im überfüllten Löwenbräukeller und im Arzbergerkeller. Gustav Müller, Sprecher der sogenannten Bergsteigergruppe, hält eine kämpferische Rede:
»Die Bergflanken durchschnitten von Schienensträngen, verunziert mit Masten, Leitungsseilen, Stützen, Unterfangungen, Schutzbauten einer Bahn, mit auf- und abgleitenden Wagen und Förderkästen nebst Inhalt an Wänden, über Schluchten und Wäldern, mit Signalvorrichtungen, mit Bahnhöfen, mit Hotels und ihrem Zubehör, mit Abfütterungs- und Musiksälen, vielleicht auch mit einer Schwemme für die Turisten, mit Scheinwerfern und bengalischer Beleuchtung, mit all den Spuren der eklen Abfälle eines Massenbesuches, mit Schnaderhüpfelkomikern usw., das wird das Bild sein, das die Ausführung der geplanten Projekte darstellen wird.« – Gustav Müller, Sprecher der Bergsteigergruppe (1925, Archiv DAV)
Die Vertreter des Alpenvereins einigen sich auf einen Beschluss, der Landtag und Regierung dazu auffordert, die Bergwelt in ihrer jetzigen Reinheit und Ursprünglichkeit zu erhalten. Auch wenn der Bau der Zugspitzbahn aufgrund von Finanzierungsproblemen erst einmal scheitert, und der Alpenverein in der Folge in den Planungsprozess einbezogen wird, kann er trotz seiner hohen Mitgliedszahlen, wie bei vielen anderen Erschließungsprojekten auch, nicht viel gegen den Bau ausrichten. 1931 wird der erste Abschnitt der Zugspitzbahn zum Gipfel eröffnet. In der Öffentlichkeit wird die größte Bergbahn Deutschlands als Wunderwerk der Technik gefeiert. Zum Ausgleich für die zerstörten Latschengebiete am Riffelriß werden ein Schutzgarten für Alpenpflanzen und eine Vogelschutzwarte angelegt.
Der Alpenverein verschreibt sich währenddessen neben bergsportlichen und naturästhetischen Argumenten immer klarer auch dem Schutz der Natur um ihrer selbst willen. 1927 wird der Naturschutz als „Erhaltung der Ursprünglichkeit des Hochgebirges“ in die Satzung aufgenommen. Vortrefflich gestritten wird über das Thema aber weiterhin. Eine der Fragen dabei: Sind die konsequenten Naturschützer im Alpenverein nicht utopische Idealisten, deren Ideen den Interessen des Alpenvereins und seiner Mitglieder nicht entsprechen?
Der DAV – zwischen Sport und Naturschutz
Diese Frage stellte sich auch, als die Alpen zur Zeit des Weltwirtschaftswunders Anfang der 1950er Jahre weiter unter Druck geraten und der Pistenskilauf modern wird. Auch zahlreiche Alpenvereinsmitglieder werden Fans der neuen Sportart und im DAV macht sich über die Jahre ein gewisser Opportunismus für Pistenskigebiete breit. Der Widerspruch zwischen Bergsport und Naturschutz soll den Alpenverein bis in die Gegenwart begleiten: vom Skifahren über das Klettern und Skitourengehen bis hin zum Mountainbiken. Das Rezept heute: Mit Kampagnen und Projekten auf Verständigung zwischen allen Beteiligten und auf Aufklärung und Freiwilligkeit bei den Sportlerinnen und Sportlern setzen. Beispiele sind das Themenfeld Klettern und Naturschutz seit 1991, das Projekt „Skibergsteigen umweltfreundlich“ seit 1995 (mit Kampagne „Natürlich auf Tour“) oder das auf drei Jahre angelegte und vom bayerischen Umweltministerium unterstützte Projekt „Bergsport Mountainbike – nachhaltig in die Zukunft“. Besucherlenkungskonzepte, runde Tische, eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und die fundierte Ausbildung der Bergsportler sind dabei wichtige Bausteine.
Aber wir bleiben in der Vergangenheit und dem Naturschutz in den 1960er Jahren: Nach dem starken und unregulierten Wirtschaftswachstum der Nachkriegszeit gerät die ungeordnete räumliche Entwicklung zunehmend in die Diskussion und führt zur Verabschiedung eines Raumordnungsgesetzes auf Bundesebene. Nachdem der Alpenverein 1958 auf der Hauptversammlung in Hof bereits den Verzicht auf den weiteren Bau von Hütten und Wegen im alpinen Ödland des Bundesgebiets beschlossen hat, greift der spätere DAV-Vorsitzende Fritz März die Raumordnungs-Entwicklung in der Alpenvereinszeitschrift „Mitteilungen“ auf:
»Mit Einzelaktionen, hier Schutz von Blumen, dort ein Moor, da einen Baum, eine Schlucht oder einen halben Berg unter Naturschutz gestellt, kann man gegen die Überschwemmung gegen die Völkerlawine nichts ausrichten. […] Was kann man tun? Das Stichwort heißt Raumplanung!« – Fritz März, DAV-Vorsitzender von 1980 bis 1992 (Mitteilungen des DAV, 11/1965).
März schlägt drei Arten von Gebieten vor: ein größtenteils für den Fremdenverkehr erschlossenes, eines, das Fußgängern vorenthalten bleibt und Autoverkehr aussperrt und ein letztes, in dem man die Natur so lässt, wie „der liebe Gott“ sie geschaffen hat. Die DAV-Strategie zur Rettung essenzieller Räume wird in der Bayerischen Landesstelle für Naturschutz vorangetrieben: Oberregierungsrat Helmut Karl arbeitet einen Vorschlag zur alpinen Raumordnung, den späteren Alpenplan, aus und veröffentlicht ihn im Jahrbuch des Vereins zum Schutze der Alpenpflanzen und -tiere. An anderer Stelle arbeitet die Watzmann GmbH mit völlig gegensätzlichem Ziel an der Raumplanung: Die GmbH besteht aus so ziemlich allem, was in Politik und Fremdenverkehr zwischen Ramsau und Berchtesgaden einen Namen hat und will Bahnen ins Watzmannkar und bis zum Watzmann-Hocheck bauen – mitten im Naturschutzgebiet Königssee. Der DAV spricht sich in einer Pressekonferenz entschieden gegen die Pläne der Watzmann GmbH aus und stellt den soeben veröffentlichten Alpenplan als Lösungsansatz vor. Das Konzept scheint zu überzeugen und so verabschieden die Bayerische Staatsregierung und der Landtag am 1. September 1972 den Alpenplan. Er teilt den bayerischen Alpenraum in drei Zonen: Zone A ist die Entwicklungszone und 35 Prozent der Fläche. Hier sind Seilbahnen, Lifte, Skiabfahrten und Straßen unter den üblichen Restriktionen erlaubt. In B, der Übergangszone und 22 Prozent der Fläche, muss jedes Bauvorhaben im Einzelfall geprüft werden. Zone C umfasst 43 Prozent der Fläche und ist die Ruhezone, in der Verkehrsvorhaben verboten sind.
Der Alpenplan wurde vielfach beachtet, vor allem im Herbst 2017 als die Staatsregierung unter Horst Seehofer ihn mit der Zustimmung des Landtags aufbricht, um eine Skischaukel am Riedberger Horn im Allgäu zu ermöglichen. Die Maßnahme stößt auf derart massive Ablehnung in der Öffentlichkeit, dass Ministerpräsident Markus Söder das Projekt mit Blick auf die ausstehende Landtagswahl abbläst. Der Koalitionsvertrag der neu gewählten bayerischen Staatsregierung aus CSU und Freien Wählern verspricht die Rücknahme der Änderungen.
Der Alpenplan – 2019 stärker denn je
Am 30. April 2019 beschließt das Bayerische Kabinett dann sogar mehr als das: Als höchste Schutzkategorie C werden nicht nur die bei der Alpenplan-Änderung herausgelösten Flächen wieder in Kraft gesetzt. Es verbleiben auch die damals „nur“ als Ausgleich eingesetzten Flächen in der höchsten Schutzzone. Unterm Strich wird der Alpenplan damit stärker denn je. Der noch ausstehende Landtagsbeschluss sollte nur noch eine Formsache sein. Die jahrelangen Proteste und Bemühungen der Naturschutzverbände, unter anderem auch des DAV, haben Wirkung gezeigt. Es ist sicherlich nicht zu viel orakelt, hier mit der Feststellung zu schließen, dass der Fall am Riedberger Horn, Symbol und Vorbild für viele andere Erschließungsprojekte in den Alpen sein kann.
Katharina Kestler, 2019.
Rudi Erlacher: ‚Das Stichwort heißt Raumplanung!‘ Wie die Moderne in die Alpen zog und der Alpenverein damit umgehen lernte, in: DAV (Hrsg.): Die Berge und wir. 150 Jahre Deutscher Alpenverein, München 2019
Georg Bayerle: Eine Anleitung zum Respekt. Das Modellprojekt ‚Skibergsteigen umweltfreundlich‘, in: DAV (Hrsg.): Die Berge und wir. 150 Jahre Deutscher Alpenverein, München 2019
Maria Christina Müller: Der Schutz des Ödlands. Der Alpenverein und der Bahnbau auf die Zugspitze, in: DAV (Hrsg.): Die Berge und wir. 150 Jahre Deutscher Alpenverein, München 2019
Sabine Rösler: Die Anfänge des Naturschutzes im Alpenverein und die Gründung des Vereins zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen, in: DAV (Hrsg.): Die Berge und wir. 150 Jahre Deutscher Alpenverein, München 2019
Im Titel verwendete Bilder:
Riedberger Horn im Allgäu. (Foto: DAV/Bodenbender)
Edelweiß. (Foto: PantherMedia)