Sektion Warnsdorf

Nach einigen Vorbereitungen wurde am 21. Mai 1887 die Sektion Warnsdorf des DÖAV gegründet. Schon kurze Zeit nach der Gründung traten dem Verein auch viele sächsische Bergsteiger aus dem nahen Zittau und Neugersdorf bei und bildeten eigene Gruppen. Der Anteil der „reichsdeutschen“ Bergsteiger lag im Schnitt bei 60 bis 70 Prozent. Diese länderübergreifende Organisation sorgte 1939 für die Namensänderung in Warnsdorf-Zittau: Damals kamen die Verhandlungen mit den Behörden der Gauleitung des neuen Sudetengaus in Reichenberg nicht schnell genug voran, sodass man kurzerhand den Sektionssitz nach Zittau in Sachsen verlegte und den Namen in Warnsdorf-Zittau änderte.

Die Sektion tat sich besonders im Hütten- und Wegebau hervor. Ihr Arbeitsgebiet waren zunächst die westlichen Ausläufer der Hohen Tauern bei Krimml, wo zu diesem Zeitpunkt noch keine alpinen Stützpunkte existierten. Die allseits bekannten Krimmler Wasserfälle wurden durch eine Weganlage 1901 zugänglich gemacht. Die Sektion setzte sich auch dafür ein, dass die Nutzung der Fälle zur Elektroenergiegewinnung unterblieb und schützte damit dieses gewaltige Naturwunder bis heute.

Neben der Warnsdorfer Hütte, die 1891 eingeweiht wurde, erbaute die Sektion weiterhin die Zittauer Hütte am unteren Gerlossee sowie die Neugersdorfer Hütte unterhalb des Passübergangs zum Ahrntal, für den Bau der Richter Hütte war ihr damaliger zweiter Vorsitzender verantwortlich.

Aus ihr ging 1935 der DAV Bodenbach-Tetschen hervor, ehe die Sektion 1945 aufgelöst wurde.

1953 erfolgte eine erste Wiedergründung als Ortsgruppe der ÖAV-Sektion Pinzgau, die seither die Warnsdorfer und Zittauer Hütte verwaltete. Bis 1981 konnten ihr nur Warnsdorfer und deren Nachfahren beitreten.

Heute gibt es zwei Nachfolgesektionen der ehemaligen Sektion Warnsdorf: Die ÖAV-Sektion Warnsdorf-Krimml, die 1987 aus der Ortsgruppe der Sektion Pinzgau entstand, und die 1991 gegründete DAV-Sektion Zittau.