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Irmgard Braun: Verraten

Bergkrimi

16.11.2017, 12:04 Uhr

Wer hat den Geschäftsführer der Outdoor-Ladenkette mit einem Beil erschlagen? Gleich mehrere Gäste der Sommerparty hatten ein Motiv. Monika Trautner und ihr Enkel Liam ermitteln – und geraten selber in Gefahr.

Schon den vierten Bergkrimi legt Irmgard Braun – auch Autorin bei DAV Panorama – im Rother Verlag vor. Der zweite mit der Protagonistin Monika Trautner: einer resoluten und intelligenten Frau, die zeigt, dass Alter nicht vor Klettern schützt. Die Mutter des Mordopfers engagiert Moni, um den Täter zu entlarven. Die Ermittlungen führen die Rentner-Detektivin und ihren assistierenden Enkel in die Berge rund um den Tegernsee, wo der Mord geschah, aber auch in die Dolomiten, an den Gardasee und in den Frankenjura – wo sich Kletterer eben so herumtreiben. Und wie sich jemand angesichts alpiner Gefahren verhält, verrät manches über den Charakter. Aber es sind eben auch Gefahren – so ist Monis und Liams Job auch für die Leser spannend. Doch mit klugen Fragen, humorvoller Hartnäckigkeit und einem bisschen Glück nähern sie sich dem Geheimnis…

 

Wer war’s? Ein Klassiker mit Charme

Die Berge, vom Wallberg bis zur Civetta-Nordwestwand, die die Autorin alle aus eigenem Erleben kennt, bilden den farbigen und hautnahen Hintergrund für die Handlung, die sich im klassisch englischen Stil logisch erschließt. Aus Befragungen und vielen kleinen Mosaiksteinchen zeichnet sich allmählich ein Gesamtbild ab, man könnte als Leser anfangen mitzukombinieren – und doch ergibt sich immer wieder eine überraschende Wendung.

entwickeln sich unterhaltsame Nebengeschichten, etwa eine zarte Anziehung zwischen der Detektivin und ihrem Nachbarn oder der alpinistische Werdegang des Enkels. Sie verleihen der Handlung Dichte und Volumen. Und vor allem Kletterer werden sich immer wieder an pfiffigen Anmerkungen oder entlarvenden Skizzen zum Vertikalsport amüsieren, die die Autorin mit feinsinnigem Humor einstreut. Bis sich dann zuletzt abzeichnet, wer die Axt geschwungen hat – und es plötzlich um Tod und Leben geht. ad

 

Kurzcheck

Sprache
Spannung
Humor

Info

Besonders geeignet für… Kletterer, die es nicht nur an der Wand spannend mögen

 

Irmgard Braun: Verraten, Bergverlag Rother, 2017, 232 Seiten, 12,90 Euro

 

Link zum Verlag

 

 

ISBN: 9783763370788

Irmgard Braun: Tod an der Alpspitze

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Der neueste Krimi der Journalistin und Kletterin Irmgard Braun führt in die Gegend um Garmisch-Partenkirchen – und in die menschlichen Abgründe von Stalking, Eifersucht und Eitelkeit. Feinsinnige Spannung in großer Landschaft. Nach zwei Krimis mit der Detektiv-Seniorin Monika Trautner hat Irmgard Braun in ihrem aktuellen Bergkrimi wieder eine neue Besetzung aufgestellt: Jana, eine Grafikerin und begeisterte Kletterin, gerät ins Visier eines Stalkers: Er legt ihr an ihrem Geburtstag rote Rosen auf die Notkarspitze, schenkt ihr die Wunsch-Kletterschuhe, macht aus ihrer Abneigung gegen Gipfelkreuze einen realen Anschlag – und Janas Mann Bruno entpuppt sich als krankhaft eifersüchtig. Dann kommt er bei einer Bergtour auf die Alpspitze auf dramatische Art ums Leben. Der Polizeibergführer Sebastian glaubt wie Jana nicht wirklich an einen Unfall; hat einer von den Begleitern aus der Klettergruppe nachgeholfen? Im Oberreintal und anderen Bergregionen forschen die beiden nach Hintergründen. Zuletzt stellen sie dem Täter eine Falle – die ihnen beinahe selbst zum Verhängnis wird… 

Andreas Dick: Tod im Sommerloch

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Mann muss bei der Lektüre dieses ungewöhnlichen Bergkrimis oft schmunzeln oder lachen, auch wenn das Hintergrund-Thema für den Natur- und Bergfreund eher zum Weinen ist: Übererschließung und Kommerz in den Alpen. Obwohl die Geschichte in einer fiktiven Alpengegend mit ebensolchen Figuren spielt, ist sie verdammt nahe an der Realität. Es lassen sich leicht Parallelen ziehen, und manches touristische Projekt im Buch, das heute übertrieben scheint, könnte in wenigen Jahren wahr werden. Etwa die „Wanderhalle“, wo sich der Bergwanderer an Laufbändern austoben und die herrliche Bergwelt unabhängig vom Wetter auf Großmonitoren genießen kann. Nicht alle Maßnahmen zur Tourismusförderung sind so naturschonend. Die Seilbahnchefs aus vier Bergdörfern haben sich zusammengetan, um ihre Pläne durchzusetzen, darunter eine Skischaukel in einem Naturschutzgebiet und eine Bergstation mit Sommerrodelbahn – „eine hochkant gestellte Oktoberfestwiese, mit Fahrgeschäften, Weißbier und Dirndlromantik“, so einer der Protagonisten des Romans, der Polizist Haderbichler.