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Der Alte Kammweg im Riesengebirge

Der „Kammweg“ war einst einer der großen Weitwanderwege des Kontinents und ist heute, über einhundert Jahre nach seiner Entstehung, fast vergessen. Sehr zu Unrecht, findet der Führerautor Swen Geißler: Am Grenzkamm zwischen Deutschland, Tschechien und Polen gibt es viel zu entdecken! Hier finden Sie alle Infos zum Artikel in panorama 3/2020

Charakter

Mittelgebirgstour in Höhenlagen von 200 bis 1600 Meter auf leichten Pfaden und Wegen. Drei Abschnitte mit jeweils elf bis vierzehn Tagesetappen.

 

Im ersten Abschnitt durch das Erzgebirge fällt das Eingehen aufgrund der nur geringen Höhenunterschiede auf meist befestigten Wegen leicht. Weil die Unterkünfte jedoch oft relativ weit voneinander entfernt sind, gibt es relativ lange Etappen.

 

Der zweite Abschnitt vom Elbsandstein ins Riesengebirge bietet überaus lohnende und abwechslungsreiche Wanderungen auf mitunter schmalen Bergpfaden durch ein touristisch gut erschlossenes Gebiet. Die täglich zu bewältigenden Höhenmeter nehmen kontinuierlich zu. Unterkünfte finden sich in kleinen Dörfern zu günstigen Preisen.

 

Im dritten Abschnitt durch die Ostsudeten laden die Sandsteinlabyrinthe zum längeren Verweilen und zum Entdecken ein. Zum Ende hin werden die Etappen zwar kürzer, dafür sind mitunter größere Höhenunterschiede zu bewältigen. Die Lage der Unterkunftshütten, die dort einsam in den Bergen stehen, ist durchaus mit jenen in den Voralpen zu vergleichen, ohne freilich deren Anspruch und Niveau zu erreichen.

 

Start und Ziel

Mit dem Zug fährt man am vorzugsweise ins vogtländische Bad Brambach, von wo der Startpunkt nahe des tschechischen Aš in zwei Stunden erwandert wird. Günstige Bahnverbindungen für die Erzgebirgs-Tour bieten das sächsische Oberwiesenthal am Fichtelberg und das böhmische Děčin im Elbtal, von wo Direktverbindungen nach Dresden bestehen. Zwischeneinstiege für den zweiten Abschnitt ermöglichen Liberec und Harrachov. Die An- und Abreise zum dritten Abschnitt dauert etwas länger und erfolgt über Prag, ist aber in Tschechien sehr preisgünstig. Bahnhöfe in Kammweg-Nähe gibt es in Adršpach, Rokytnice v Orlických horách, Králíky und in Ramzová. Als Endpunkt bietet sich der dem Altvater-Berg nächstgelegene Bahnhof in Velké Losiny an.

 

Wegmarkierung

Der historische Kammweg ist seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr markiert, verläuft aber zum Großteil auf dem vorbildlichen Wegenetz des Tschechischen Touristenclubs KČT. Ohne Kenntnis von historischem Kartenmaterial und dem Abgleich mit den heutigen Gegebenheiten kann man sich grob an der Wasserscheide nahe der deutschen, tschechischen und polnischen Staatsgrenze orientieren.

 

Führer

Swen Geißler: Der Alte Kammweg, drei Bände mit ausführlichen Etappenbeschreibungen und geschichtlichen Hintergründen sowie jeweils einer Übersichtskarte, Fernsichtverlag 2019

 

Ettappenübersicht

Abschnitt 1 – Erzgebirge

  1. Háj – Aš – Kapellenberg – Bad Brambach: 28 km
  2. Bad Brambach – Vysoký Kámen – Kraslice: 24 km
  3. Kraslice – Špičák – Jelení – Horní Blatná: 28 km
  4. Horní Blatná – Plešivec – Boží Dar: 26 km
  5. Boži Dar – Klinovec – Měděnec: 20 km
  6. Měděnec – Hora Svatého Šebestiána: 22 km
  7. Hora Svatého Šebestiána – Nová Ves v Horach: 30 km
  8. Nová Ves v Horach – Loučna – Dlouhá Louka: 26 km
  9. Dlouhá Louka – Cinovec – Komáří hůrka: 30 km
  10. Komáří hůrka – Nakléřov – Tisá: 22 km
  11. Tisá – Děčínský Sněžník – Děčin: 18 km

 

Abschnitt 2 – Elbe – Riesengebirge

  1. Děčin –Růžový hřeben – Růžová: 17 km
  2. Růžovský vrch – Dolský mlýn –Jetřichovice: 19 km
  3. Jetřichovice – Studenec – Chřibská – Jedlová: 29 km
  4. Jedlová – Luž – Hvozd – Lückendorf: 27 km
  5. Lückendorf – Horní Sedlo – Kryštofovo Údolí: 28 km
  6. Kryštofovo Údolí – Ještěd – Javorník: 19 km
  7. Javorník – Černá Studnice – Tanvald: 24 km
  8. Tanvald – Hvězda – Harrachov: 19 km
  9. Harrachov – Pramen Labe – Szrenica: 21 km
  10. Szrenica – Vysoké kolo – Špindlerova bouda: 11 km
  11. Špindlerova bouda – Sněžka – Pomezní Boudy: 18 km

 

Abschnitt 3 – Riesengebirge – Altvater

  1. Pomezní Boudy – Žacléř: 18 km
  2. Žacléř – Královecký Špičák – Adršpach: 28 km
  3. Adršpach – Adršpašsko-Teplické skály – Teplice: 19 km
  4. Teplice – Broumovské stěny – Szczeliniec Wielki: 26 km
  5. Szczeliniec Wielki – Vrchmezí – Masarykova chata: 26 km
  6. Masarykova chata – Rokytnice v Orlických horách: 28 km
  7. Rokytnice – Divoká Orlice – Kašparova chata: 27 km
  8. Kašparova chata – Mladkov – Suchý vrch: 15 km
  9. Suchý vrch – Křížová hora – Jeřáb – Králíky: 21 km
  10. Králíky – Klepáč – Schronisko na Śnieżniku: 19 km
  11. Králický Sněžník – Staré Město – Chata Paprsek: 21 km
  12. Chata Paprsek – Ramzová –Šerák: 17 km
  13.  Šerák – Červenohorské sedlo – Praděd: 23 km
  14. Praděd – Vysoká hole – Velké Losiny: 25 km

 

Zusammen etwa 820 km