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Des Kaisers alpine Krone

Anfahrt

Scheffau hat regelmäßige Busverbindungen nach Kufstein, Wörgl und St. Johann i.T.; mit dem Auto geht’s am schnellsten über die Inntalautobahn, Ausfahrt Kufstein Süd. Der Ausgangspunkt Jägerwirt liegt knapp zwei Kilometer oberhalb des Orts.

 

Beste Zeit

Mitte/Ende Juni bis Ende September/Anfang Oktober; je nach Schneelage und Feuchtigkeit können vor allem Bettlersteig und Steinerne Rinne im Frühsommer und -herbst heikel sein.

 

Anspruch

Anspruchsvolle Bergwanderung auf großteils schwierigen (schwarzen) Wegen, teils mit leichter Kletterei (I) und/oder Drahtseilsicherung (bis KS B), aber immer gut markiert. Klettersteigvarianten und Gipfelanstiege können noch einen Tick schwieriger sein (II, KS C-D).

 

Ausrüstung

Neben normaler Wanderausrüstung schadet es nichts, einen Helm mitzunehmen – und mit Gurt und Klettersteigset wird sich mancher Begeher auf den ausgesetzten Klettersteigen deutlich wohler fühlen.

 

Karte

AV-Karte 1:25.000, Nr. 8, Kaisergebirge

 

Führer

Horst Höfler, Jan Piepenstock: Alpenvereinsführer Kaisergebirge alpin, Bergverlag Rother, München 2006

 

Hütten-Info

www.dav-huettensuche.de

 

Tourist-Info

Tourismusverband Wilder Kaiser, Dorf 35, A-6352 Ellmau, Tel.: 0043/(0)50 509, office@wilderkaiser.info, wilderkaiser.info

 

Route

 

1) Jägerwirt (910 m) – Kaiser Hochalm (1417 m) – Scheffauer (2111 m) – Widauersteig – Kaindlhütte (1293 m)

1200 Hm rauf, 820 Hm runter, 5-6 Std.

 

Vom Jägerwirt zuerst auf Forststraße, dann auf Wanderwegen über die Wegscheid Niederalm und die Kaiseralm Richtung Kaiser Hochalm. Kurz vor dieser links halten Richtung Scheffauer und zu P. 1609, wo ein alternativer Zustieg von Bärnstatt am Hintersteiner See einmündet. Bald wird das Gelände steiler und schrofiger, stellenweise helfen Drahtseile bis hinauf in die Senke unter dem Gipfel (Kegelstatt). Von hier noch 10 Minuten über leichte Felsen zum Gipfel (2111 m, KS A, 3-4 Std.).

Abstieg zurück zur Kegelstatt, dann auf dem Widauersteig, einem leichten Klettersteig (KS B), durch die felsige Nordflanke hinunter und gemütlich zur Kaindlhütte (1293 m, 2 Std.).

 

2) Joch 1356 m – Bettlersteig – Hinterbärenbad/Anton-Karg-Haus (829 m, 1 1/2 Std.) – Stripsenjoch (1537 m, 1 1/2 – 2 Std.) – Stripsenkopf (1807 m, 3/4 Std.) – evtl. Feldberg (1813 m, 1 – 1 1/2 Std.) – Stripsenjochhaus (1537 m, 1/2 bzw. 1 1/2 Std.)

770 Hm rauf, 530 Hm runter, 3-4 Std.;

zum Stripsenkopf zusätzlich 270 Hm, 1 1/4 Std.,

zum Feldberg nochmal 290 Hm, 2 – 2 1/2 Std.

 

Stripsenjochhaus
Stripsenjochhaus, Foto: Andi Dick
Auf dem Weg Richtung Hinterbärenbad flach über die Steinberg-Almwiesen, dann leicht ansteigen in das Joch (P. 1356 m). Zuerst steil absteigen, mit zwei kurzen Drahtseilpassagen, dann zur Straßwalch-Jagdhütte und dem Hang entlang hinunter nach Hinterbärenbad (1 1/2 Std.).

Weiter auf der Fahrstraße in 20 Minuten zum Hans-Berger-Haus (936 m), dann durch den Wald zum Neustadler Holzschlag, einer schönen Wiese unter der Westwand des Totenkirchls, und steiler hinauf ins Stripsenjoch mit dem gleichnamigen Haus (1537 m, 1 1/2 – 2 Std.).

Hinter der Hütte führt der Weg Richtung Stripsenkopf, am beliebten Fotomotiv Tavonarokreuz vorbei, mit einer Drahtseilpassage; bei Verzweigung links halten und steil zum Gipfel des Stripsenkopfs (1807 m, 3/4 Std.).

Wer noch weiter zum Feldberg (1813 m, 1 – 1 1/2 Std., 190 Hm Gegenanstieg) steigen will, folgt dem Weg über den Kamm, der meist leicht zu begehen ist, nur einige steilere Schrofenpassagen und ein paar Sicherungen bietet. Zurück zum Stripsenjoch auf dem gleichen Weg (1 Std. zum Stripsenkopf, dann nochmal 1/2 Std.).

Am Stripsenkopf und den unterhalb gelegenen Felsen gibt es kurze Übungs-Klettersteige der Schwierigkeit B-C, mit Varianten bis D.

 

3) Steinerne Rinne – Ellmauer Tor (1995 m) – Hintere Goinger Halt (2192 m) – Gaudeamushütte (1263 m)

800 Hm auf, 930 Hm ab, 5 1/2 – 6 Std.

 

Steinerne-Rinne
Steilwände der Steinernen Rinne, Foto: Andi Dick
Vom Stripsenjochhaus auf dem breiten Hüttenweg Richtung Griesner Alm absteigen bis auf ca. 1400 m, wo im Wildanger der Eggersteig zum Ellmauer Tor abzweigt. Nach kurzem Aufstieg ausgesetzt (Sicherungen) um den Sockel des Fleischbank-Nordgrates queren in die Steinerne Rinne. Die gewaltige, zwischen steilste Felswände eingeschnittene Schlucht ist mit Drahtseilen und in den Fels gehauenen Stufen leichter begehbar gemacht worden (KS A-B); im oberen Teil über flachere Schutt- oder Schneefelder ins Ellmauer Tor (1995 m, 2 Std.).

Der Aufstieg zur Hinteren Goinger Halt (2192 m, 3/4 Std.) ist markiert und bietet neben Gehgelände einige kurze Felspassagen und eine Drahtseilstelle. Abstieg ca. 1/2 Std.

Im Abstieg ist knapp unter dem Ellmauer Tor noch eine kurze, leichte Felspassage zu überwinden, dann führt der Weg durch die Geröllfelder des Kübelkars hinunter zur Gaudeamushütte (1263 m, 2 Std.). Wer den nächsten Tag verkürzen will, geht gleich vom Kübelkar auf dem pfiffigen, teils gesicherten „Jubiläumssteig“ zur Gruttenhütte (1620 m, KS B, 2 Std.).

 

4) Klamml/ evtl. Klettersteig – Ellmauer Halt (2344 m) – Gruttenhütte (1620 m)

1200 Hm auf, 720 Hm ab, 6-8 Std.; mit Klamml-Klettersteig 1/2 – 1 Std. mehr

 

Dem Weg zum Ellmauer Tor etwa 20 Minuten lang folgen, dann links ab zum „Klamml“, einer Felsspalte, durch die der Weg steil hinaufführt auf die Wiesenhänge bei der Gruttenhütte (1620 m, 1 Std.).

Der Weg zur Ellmauer Halt führt hinauf ins Hochgrubachkar und steil durch Schutt zu den steilen Grasschrofen unter dem Kopftörlgrat. Nach kurzer Felspassage auf Bändern querend (Achtung auf Steinschlag!) zur markanten, gelben „Jägerwand“ mit ihren großen Eisenklammern. Danach wechseln sich Drahtseil-(KS B) und Kletterpassagen (I) ab, an der „Achselrinne“ hat man die Wahl zwischen zwei Varianten; die rechte ist schöner, aber ein bisschen schwieriger. Vom Babenstuberhüttchen führen noch ein paar Drahtseile hinauf zum Gipfel (2344 m, 3-4 Std.).

Abstieg auf gleichem Weg, in 2-3 Std. zur Gruttenhütte (1620 m).

Zur Verschärfung bietet sich der neu gebaute Klamml-Klettersteig an, der oberhalb des Wegs durch die Felsen zieht (Vorsicht: keine Steine auslösen!). Seine zwei Abschnitte (unten KS C, oben KS D) sind durch eine Zweiseilbrücke verbunden, davor kann man zum Klamml-Wanderweg ausbüchsen.

 

5) Wilder-Kaiser-Steig – evtl. Tuxeck (2226 m) – Treffauer (2304 m) – Jagerwirt

1000 Hm auf, 1700 Hm ab, 7-8 Std.; übers Tuxeck gut 1/2 Std. länger

 

Von der Gruttenhütte der Fahrstraße nach Westen folgen, die erste Abzweigung Richtung Tuxeck rechts liegen lassen und abwärts bis zum P. 1452. Kurz danach zweigt der Weg zur Riedlhütte links ab, man folgt aber geradeaus dem Wilder-Kaiser-Steig, abwechslungsreich durch Wald, Latschenhänge und Geröllfelder unter den Südhängen des Tuxeck durch. Nachdem der Weg sich nach Norden wendet, zweigt der optionale Anstieg zum Tuxeck ab, markiert durch ein Holzschild (ca. 1 – 1 1/2 Std. ab Hütte). Der normale Weiterweg führt in leichtem Auf und Ab durch den Wald und erreicht oberhalb der Wegscheid Hochalm den Abstiegsweg zum Jägerwirt. (1360 m, 1 1/2 – 2 Std. ab Hütte)

Für den Treffauer folgt man dem Wegweiser bis zum Wasserfall, dann geht es steiler und felsiger ins Schneekar hinauf. Gleich an dessen unterem Rand führt der Treffauer-Anstieg eine felsige Rinne hinauf, dann immer rechtshaltend rot markiert über Felsen und Schrofen in eine grasige Mulde. In steilen Serpentinen aufwärts zum Ostgrat und über diesen, immer wieder kurz felsig oder schrofig, zum Gipfel (2304 m, 2 – 2 1/2 Std.).

Für Abstieg auf dem gleichen Weg und hinunter zum Jägerwirt rechne man mit ungefähr3 Std.

Variante übers Tuxeck: Den Markierungen folgend im steilen Wald unter einem Felsriegel rechts aufwärts zum großen Geröllfeld unter dem Kamm. Durch Rinnen aufwärts, dann nach links und auf Bändern durch eine zerrissene Felswand queren zu einem glatten Kamin mit Klemmblock. Diesen hinauf (Stelle II) und weiter aufwärts in leichter Schrofenkletterei zum Grat unter dem Tuxeck-Gipfelaufschwung. Diesen kann man durch einen kurzen, senkrechten Kamin mit einigen Trittbügeln (20 m, III, KS C) erklettern (2226 m, 2 1/2 Std. ab Abzweig). Zum Treffauer hält man sich von unterhalb des Gipfelaufschwungs zuerst links (W) unterhalb der steilen Felszähne, dann auf Trittspuren in leichter Schrofenkletterei (I) zum Gipfel (2304 m, 1/2 Std.)