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Auf Skating-Ski durch den Jura

Infos zur Grande Traversée du Jura - GTJ

Die große Jura-Durchquerung auf französischer Seite folgt über 180 Kilometer einer durchgängig gespurten und beschilderten Langlaufstrecke mit Start in der Nähe von Morteau (Doubs) bis zum Ziel Giron (Ain).

Der Fernwanderweg GTJ ist in Frankreich ein Klassiker. Man kann ihn sommers wie winters begehen, zu Fuß, mit dem Pferd, auf dem Bike - oder auf Schneeschuhen und schmalen Langlaufski. Er verbindet im Winter mehrere Loipenzentren miteinander. Die Strecke kann sowohl in der klassischen als auch in der Skating-Lauftechnik bewältigt werden. Der Zustand der Loipen ist bei ausreichender Schneelage normalerweise sehr gut. Diese werden täglich gespurt. In den Verbindungspassagen zwischen den Loipenzentren können Beeinträchtigungen auftreten, wenn aufgrund aktueller Witterung nicht nachgespurt wird. Bei starken Schneefällen oder Taulagen sollte man sich im Loipenzentrum des Übernachtungsortes erkundigen, ob die Verbindungsstücke aktuell präpariert werden. Skater finden in solchen Situationen nicht überall bestens präparierte Loipen vor.

 

Die Streckenführung des GTJ überquert mehrmals Bergkämme und bewaldete Rücken. Bei starken Schneefällen sollten diese Passagen gemieden werden. Oft gibt es Umweg-Alternativen in Talnähe, die mehr Kilometer, aber weniger Höhenmeter aufweisen. Auch ist die Orientierung in den Berglagen bei schlechter Sicht schwieriger und in den Tälern ein rettendes Dorf schneller erreicht. Das Terrain ist sehr hügelig, längere Flachpassagen sucht man vergeblich. Die Jura-Durchquerung erfordert also solide konditionelle Vorbereitung und eine gute Skating-Lauftechnik. Etappenlängen von 30 Kilometern pro Tag sind bei guten äußeren Bedingungen gut machbar, können aber bei anhaltendem Schneefall sehr schnell zur Tortur umschlagen. Je nach Streckenwahl müssen bis zu 500 Höhenmeter pro Tag zurückgelegt werden.

 

Die für die Vermarktung der GTJ zuständige Organisation unterhält eine informative Internetseite, auf der planungswillige Läufer alle notwendigen Informationen erhalten (www.gtj.asso.fr). Zudem kann man sich über diese Seite Broschüren, Loipenpläne, ein Unterkunftsverzeichnis, ein Loipen-Tagebuch zum Abstempeln sowie gegen Gebühr die Organisationsfibel „Guide pratique“ anfordern. Das Reservieren von Unterkünften für nur eine Nacht gelingt mit diesem Material normalerweise ohne größere Probleme. Wer hingegen auch noch den Transport des persönlichen Gepäcks zwischen den Etappen teils mit Hoteliers, teils mit Taxiunternehmen lösen möchte, wird um aufwändigere Telefonate kaum herumkommen. Übliche Unterkünfte entlang der Strecke sind sogenannte Gîtes d’étape, Wandererheime, ausgestattet mit Doppel- und Mehrbettzimmern, die auch Verpflegung anbieten. Aber auch Berghütten abseits geschlossener Ortschaften stehen zur Auswahl, sowie jede Art von Hotels. Nicht alle Unterkunftsbetriebe befördern Gepäck weiter. Da es keine Reservierungszentrale gibt, ist es in so einem Fall klüger, sich an einen der wenigen kommerziellen Veranstalter zu wenden, die ein Pauschalpaket anbieten: Der Betreiber der Herberge „La Chandoline“ organisiert eine einwöchige Durchquerung. Der britische Outdoor-Veranstalter „KE Adventures“ hat seit mehreren Jahren ebenfalls eine Durchquerung des Juramassivs im Programm.

 

 

Infos zum Trans’Jura Suisse – TJS

Parallel zur französischen Wegtrasse gibt es auf Schweizer Seite das eidgenössische Pendant: die „Trans’Jura Suisse“, kurz TJS genannt. Sie beginnt in der Nähe des Neuenburger Sees und verbindet die Schweizer Loipenzentren des Jura-Höhenzuges miteinander. An einigen Stellen berühren sich das französische und Schweizer Loipennetz, auf einer Etappe verlaufen beide Trassen sogar identisch. Kombiniert man beide Wege, kann man eine bis zu zehntägige Durchquerung mit annähernd 280 Kilometern unter die Ski nehmen. Auch die TJS ist komplett beschildert. Anders als beim französischen Pendant gibt es für die TJS keine Vermarktungsorganisation, so dass man sich die Reise auf der Schweizer Seite komplett selbständig organisieren muss. Über den Langlaufverband „Romandie Ski de Fond“ kann man aber Loipenpläne anfordern. An einigen wenigen Stellen ist die TJS unterbrochen, so dass Langläufer hier entweder zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln weiterkommen müssen.

 

Für die Benutzung beider Loipennetze benötigt man eine „Redevence“, einen Loipenpass, der für eine Woche etwa 40 Euro kostet.

 

Langlaufrennen Transjurassienne

Immer Anfang Februar findet mit der "Transjurassienne" ein bis zu 76 km langes Langlaufrennen der "Worldloppet"-Rennserie auf einem Abschnitt der GTJ statt. Die Loipen sind in diesen Tagen hervorragend gespurt, andererseits ist man nicht mehr alleine unterwegs.

 

Notrufnummer:112, 144

Landkarte und GPS-Tracks: www.gpsies.com

Schneebericht: www.espacenordiquejurassien.com, www.services-touristiques.ch/docs/bulletins/BULLETIN.pdf, www.skidefond.ch

Literatur: Langlauf grenzenlos, Karl und Marianne Meyer, ISBN 9783905404548

 

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