Klettern im Allgäu - Infos & Topos
Anfahrt: Nach Oberstdorf regelmäßige Bahnverbindungen, Bad Hindelang erreicht man vom Bahnhof Sonthofen per Bus, zum Giebelhaus fährt ein Wanderbus ab 7:15 Uhr (wechs.net/html/busverkehr.html).
Beste Zeit: Mitte Juni bis Ende September
Anspruch: Schneck Ostwand und Wildenverschneidung sind trotz Sanierung anspruchsvoll gebliebene Extremklassiker, der Rädlergrat echtes Alpin-Abenteuer; alles lange und komplexe Tagestouren. Die alpinen Sportkletterrouten sind oft ein bisschen anspruchsvoller gesichert als anderswo – und der Allgäuer Fels verlangt etwas mehr Sorgfalt.
Karte: Alpenvereinskarte 1:25 000 Bayerische Alpen BY 4, Allgäuer Hochalpen. Für Mindelheimer Hütte Blatt BY 2, Kleinwalsertal
Führer: Marcus Lutz & Achim Pasold: Allgäu & Ammergau, Panico Alpinverlag, Köngen 2013
Hütten-Info: www.alpenverein.de/huettensuche
Tourist-Info: Tourismus Oberstdorf, Prinzregenten-Platz 1, 87561 Oberstdorf, Tel.: 08322/70 00, Fax 08322/70 02 36, info[Klammeraffe]oberstdorf[Punkt]de, www.oberstdorf.de
Alpines Sportklettern im Allgäu
Prinz-Luitpold-Haus (3 Std. vom Giebelhaus (Wanderbus) im Hintersteinertal): vor allem an der Fuchskarspitze einige sanierte Routen von III bis VII
Hermann-von-Barth-Hütte (3 Std. von Elbigenalp im Lechtal): an der Wolfebnerspitze große Routenauswahl mit ziemlich guter Absicherung von IV bis VII
Mindelheimer Hütte (3 Std. von Mittelberg im Kleinwalsertal): ziemlich große Auswahl an Ein- und Mehrseillängenrouten mit ordentlicher Absicherung von IV bis VII
Die harten Klassiker
Rädlergrat
Gipfel: Himmelhorn, 2113 Meter, Südwestgrat
Talort: Oberstdorf
Schwierigkeit: VI im Fels, bis 70 Grad im Gras
Länge: Mit Zustieg 1300 Hm, die Route selbst hat ca. 800 Höhenmeter, die Hälfte davon ist Graskletterei
Zeit: mind. 1 ½ Stunden für den Zustieg durchs Oytal bis zum Gaißbachtobel, etwa 6 Stunden für die Route und etwa 2 ½ Stunden für den Abstieg. Ohne Bergradl dauern Zustieg und vor allem Abstieg deutlich länger.
Charakter: sehr ernstzunehmende, eindrucksvolle alpine Kletterei, im Gras meist ungesichert, nur waschechten Abenteurern zu empfehlen – allen anderen wird abgeraten!
Verhältnisse: Nur bei gutem Gras einsteigen – von Juni bis September, nach einigen regenfreien Tagen. Das Wetter sollte absolut regenfrei sein (Rückzug sehr problematisch). Im Winter große Lawinengefahr im Gaisbachtobel
Material: Keile, Friends, Schlingen, evtl. lange Haken, Eisgeräte, Steigeisen, 60 Meter Seile
Topo: Panico Alpinverlag „Allgäu“, www.panico.de; ausführliche und gute Beschreibung mit vielen Fotos auch auf www.rocksports.de
Wildenverschneidung
Gipfel: Kleiner Wilden, 2307 Meter
Talort: Oberstdorf
Schwierigkeit: VIII (VI, A1)
Länge: Etwas über 200 Meter
Zeit: Für den Zustieg insgesamt 3-5 Stunden, je nachdem, ob mit dem MTB oder zu Fuß. Durchs Oytal bis zur Käseralp und weiter am Wildenfeldhüttchen vorbei zur Wand.
Charakter: steiler Extremklassiker mit interessanten Kletterstellen in oft gutem Fels, mit Bohrhaken saniert
Material: Neben Expressschlingen auch einige Keile und Friends
Topos: Panico Alpinverlag „Allgäu“, www.panico.de oder unter www.walter-hoelzler.de
Schneck Ostwand
Gipfel: Schneck, 2269 Meter (auf alten Karten auch Schneeeck)
Talort: Hindelang-Hinterstein
Schwierigkeit: Ostwand VI+, Schneckgespenst VII-, Schöne Zeit VII, Zinnenfeeling VIII-, Das graue Element VIII
Länge: Mit Zustieg ca 1400 Hm, die Routen selbst sind kurz: zwischen 80 Meter und 220 Meter (Schneckgespenst, Ostwand, Das graue Element)
Zeit: Für den Zustieg insgesamt 3-3 ½ Stunden. Zuerst 8km mit dem Fahrrad vom Parkplatz Hinterstein durchs Hintersteiner Tal bis zum Giebelhaus, dann steil in den Talschluss des Bärgündele-Tals. Von dort zu Fuß bis zum Beginn der Wand. Möglich, aber sogar noch länger ist der Zustieg übers Oytal und über das Himmeleck.
Charakter: die Ostwand war früher berüchtigt, heute ist sie gut saniert. Auch die anderen Routen haben Bohrhaken und gebohrte Stände. Der Fels ist meist fest. Für alpine Kletterer und Sportkletterer mit Zustiegsausdauer zu empfehlen. Abstieg über den Normalweg, auch Abseilen über die Ostwand möglich
Material: Neben Expressschlingen auch einige Keile und Friends
Topos: Panico Alpinverlag „Allgäu“, www.panico.de. Sehenswert ist Jürgen Schafroths Film „Schneck – vergessene Wand“, bestellbar unter www.allgaeufilm.de