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Rachel Ignotofsky: Unser verblüffender Planet Erde

Sonstiges

28.08.2020, 09:43 Uhr

So hätten wir es in der Schule gerne gelernt: Ausgewählte Ökosysteme der Erde und ihre Zusammenhänge, mit klugen Texten und hübschen Illustrationen dargestellt – wer die Erde nicht schon liebt, könnte hier Feuer fangen.

Biologieunterricht auf begeisternde Art oder eine Hymne auf die Schönheit der Welt? Dieses Buch ist beides. Welch einzigartige, vielfältige Heimat unser blauer Planet bietet, zeigt die Autorin in sympathischen, fein gearbeiteten Zeichnungen und kundigen Texten.

 

Im ersten Teil macht sie bio-ökologische Zusammenhänge greifbar und verständlich: Ökosystem, Energiefluss, Taxonomie – wissenschaftliche Fachbegriffe verlieren ihre Sperrigkeit, wenn man eine Stechmücke bei der Arbeit sieht. Das ganz große Herzstück des Buchs sind 33 Doppelseiten zu verschiedenen Ökosystemen der Erde: Redwoodwälder, Great Barrier Reef, die Sahara oder auch die Alpen. Zu jedem sind in einem Einmachglas die Lebensräume und ihre Tierpopulation illustriert, ein Text erklärt die Besonderheiten und Zusammenhänge, und weitere Kästen stellen einzelne Tierarten, Besonderheiten und die „größte Bedrohung“ und „größte Leistung“ dar. In den letzten zehn Kapiteln skizziert die Autorin die Stoffkreisläufe der Erde und den Einfluss des Menschen; dann gibt es noch Glossar und Quellennachweis.

 

Tiefgang mit Unterhaltungswirkung

Geschickt verbindet das Buch fachlichen Tiefgang mit anregender Unterhaltung – man würde es sich als Grundlage für viele Biologie-Unterrichtsstunden wünschen. Aber auch Menschen, die ihre Schulzeit hinter sich haben, können damit beim gelegentlichen abendlichen Schmökern viel Verständnis mitnehmen und Lebewesen wie dem Vampirtintenfisch, dem Liebesgras oder dem Steißhuhn begegnen. Niveau mit Anspruch, leicht verdauliche Aufbereitung, attraktive Präsentation – ein Buch für alle.

 

Kurzcheck

Anregung
Illustrationen
Fundiertheit

Info

Besonders geeignet für … Freunde von Tieren und Pflanzen, die sie noch besser verstehen möchten

 

Rachel Ignotofsky: Unser verblüffender Planet Erde, mvg Verlag, 2019, 128 S., 19,99 Euro

 

Bärbel Höfflin-Rock: Wildkräuterküche

Kochbuch

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Corona sei Dank könnte man fast sagen. Die Menschen gehen mehr in den Wald, die eigene Umgebung wird plötzlich interessant, Brot backen ist angesagt, Hefe ausverkauft, Wildkräuterbücher schießen aus dem Boden. Selbst Kennern sticht dieses Buch ins Auge mit seinen ungewöhnlichen, fotografisch gekonnt umgesetzten Rezepten. Unkräuter nennt man sie gerne und übersieht, welche Schätze in ihnen schlummern. Brennessel, Bärenklau und Melde weisen ein Vielfaches mehr an Provitamin A auf als zahlreiche Kohlarten. Wiesen-Bärenklau hat sechsmal so viel Magnesium, achtmal so viel Calzium und 20-mal mehr Vitamin C als Kopfsalat. Auch der Vitamin-C-Gehalt in Löwenzahn übertrifft jeden Kultursalat.   Nennen wir sie besser Wildkräuter. Sie wuchern an Wegesrändern und auf Wiesen, im Wald und auf Lichtungen. Viele auch im eigenen Garten. Und anstatt sie zu jäten und dem Kompost zuzuführen, könnte man aus ihnen schmackhafte Gerichte zubereiten. Inspiration dazu findet man in diesem Kochbuch.   Die Kräuterpädagogin Bärbel Höfflin-Rock sammelte die Lieblingsrezepte von 20 erfahrenen Kräuterfrauen aus dem Schwarzwald. Zusammengekommen sind über 60 Rezepte, aufgeteilt in Vorspeisen und Snacks, Suppen, Salate und Beilagen, Hauptspeisen und Desserts. 

Berge für die Wand

Kalender

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Wessen Leidenschaft für die Berge und alles, was man dort unternehmen kann, brennt, der lässt sich gerne zuhause daran erinnern. Eine kleine Auswahl aus der Vielfalt von Kalendern fürs nächste Jahr – für die eigene Wohnung und natürlich auch als Geschenk.

Marie G. Rohde: Unheimliche Umweltmonster

Umweltbuch

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Der Kampf um die Rettung der Welt als Fantasy Game gegen fiese Monster, die oft im Teamwork Menschen, Tiere und Landschaften zerstören. Eine pfiffige Idee, die auch grafisch ansprechend umgesetzt wurde. „SOS. Unter uns leben Monster … sie verursachen Stürme, lassen Seen austrocknen und vertreiben Tiere.“ Im Fantasy-Stil beginnt dieses Buch: Die Exzesse unseres Wirtschafts- und Lebensstils werden verkörpert durch Gruselgestalten aus den Sagen und Horrorfilmen der Welt. Da gibt es den rüpelhaften Rodungsriesen, die würgende Straßenviper, den breichreizerregenden Smogosaurus, den müffelnden Müll Kong oder die verhängnisvolle Algenplage.   Jedes dieser fiesen Viecher wird auf einer fantasievoll illustrierten Doppelseite vorgestellt: mit einem kurzen Text dazu, woraus das Monster seine Stärke zieht, wie es sich mit anderen verbünden kann und wie es auf uns und die weitere Umwelt einwirkt. Eine kleine Abbildung zeigt das namensgebende Original-Ungetüm, und eine Karte im Videospiel-Look zeigt Icons dazu, wie man das Monster stärken kann – oder auch schwächen. 

Corinna Wieja: Mein grünes Tagebuch

Umweltbuch

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Die (Um)Welt ist bedroht – ja. Man sollte was tun – ja. Dass aus Einsicht auch Taten werden, dazu kann vielleicht dieses Buch beitragen. Einsicht in die Bedrohung unserer Lebensgrundlagen ist das eine. Bereitschaft, selber aktiv zu werden, das nächste. Endlich anfangen, darauf kommt es an. Zum Glück ist das gar nicht so schwer, wie man vor dem Ziel „Rettung der Welt“ fürchten könnte. Schon mit Kleinigkeiten kann man einen Unterschied machen – und viele Kleinigkeiten summieren sich.   Unter dem Motto „Mein grünes Jahr“ hat die Autorin ihr „grünes Tagebuch“ nach Monaten gegliedert und gibt jeweils, passend zur Jahreszeit, Hintergrundinfos, Tipps zu Nachhaltigkeit und Reduktion des Fußabdrucks oder auch ressourcensparende Bastelideen. So geht es im dunklen Januar um Tipps zum Stromsparen, im März (22. März = Weltwassertag) wird Wasser gespart, der Mai bringt Bastelanleitungen für Insektenhotels, im September wird Müll vermieden, getrennt und zu Drachen, Laterne oder Windspiel verbastelt. 

Esther Gonstalla: Das Klimabuch

Umweltbuch

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Allen Leugnern des Klimawandels möchte man dieses Buch schenken – aber auch denen, die vor der drohenden Katastrophe den Kopf in den Sand stecken möchten. Es zeigt mit gelungenen Infografiken die Zusammenhänge, und dass Rettung möglich ist. „Ich hoffe, das Buch wirkt wie ein Blasebalg, der die legitime Empörung in der Gesellschaft weiter anfeuert und die Allianz mit der Wissenschaft befeuert“, schreibt Prof. Hans Joachim Schellnhuber, einer der anerkanntesten Klimaforscher weltweit und ein engagierter Kämpfer für eine Wende weg von der ungebremsten Klimakatastrophe hin zu einer Welt, in der ein gutes Leben für alle Menschen langfristig möglich ist.   Wer eine Wende will, braucht Informationen. Dieses Buch stellt sie bereit: kompetent ausgewählt, verständlich formuliert, mit attraktiven Grafiken leicht verdaulich und ansprechend präsentiert. In vier Kapitel gliedern sich die 50 Grafik-Doppelseiten: In „Klima und CO2“ gibt es allgemeine Hintergründe: Über Sonnenstrahlung, den Treibhauseffekt, Emissionen und Senken, Kippunkte des Klimasystems… „Klimatreiber Mensch“ klärt über Emissionen von Staaten und Gesellschaftsbereichen auf (etwa dass der weltweite E-Mail-Verkehr sieben Millionen Autos entspricht), über ihre Reduktionsziele und die großen Sünden wie Regenwaldabholzung. Die „Weltweiten Auswirkungen“ sind eigentlich bekannt, hier überzeugend zusammengestellt, von Gletscherschmelze über Wetterextreme und Rückgang der Artenvielfalt bis zu Massenflucht-Bewegungen. Doch es gibt auch „Lösungsansätze“, um die Katastrophen einzudämmen – von den großen politischen Linien bis zu den persönlichen ersten Schritten reichen die vorgestellten Visionen für eine gerettete Zukunft. 

Hagn/Patschorke: Vom kleinen Eisbären …

Umweltbuch

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Die Kinder von heute werden die Folgen des Klimawandels wesentlich härter zu spüren bekommen als wir. Ein hübsches Vorlesebuch bringt ihnen die Zusammenhänge und möglichen Gegenmaßnahmen auf nette Art näher. Der kleine Eisbär lebt am Nordpol und spielt für sein Leben gern Fußball auf dem Eis. Aber in diesem Winter gefriert es nicht richtig, so dass der Tormann einbricht und ins Wasser fällt. Auch das Abendessen schmeckt nicht toll: nur Seetang, denn die Robben erwischt man nicht, wenn es kein Eis hat. Was tun?   Der kleine Eisbär schreibt Briefe an die Tiere in aller Welt: Den Koala, dessen Eukalyptusblätter zu trocken sind, weil er ständig das Licht brennen lässt. Den Truthahn in Kanada, der sich Erdbeeren einfliegen lässt. Den Tiger im Urwald mit seinem stinkenden Motorrad. Den Elefanten, den Hasen, den Pinguin, den Ara – und jedes Tier hat eine Idee, wie es zu weniger warmer Luft beitragen kann. Ob es reicht, damit die nächste Fußball-Wintersaison gerettet ist?