Werner Felkl
Ehemaliger Vorsitzender Sektion Donauwörth
Geht man an einem Freitagnachmittag mit Werner Felkl in die gut besuchte neue Kletterhalle der DAV-Sektion Donauwörth dann merkt man sofort, dass dieser ehemalige rrste Vorsitzende aus Erfahrung weiß, dass große Ziele nur im Team erreichbar sind: „Ehre, wem Ehre gebührt!“
Für die Sektion mit ihren bei Baubeginn rund 1800 Mitgliedern ist der „Kraxlstadl“ ein beeindruckendes Projekt, das 2012 in Kooperation mit der Stadt Donauwörth durch enormes ehrenamtliches Engagement gestemmt wurde und betrieben werden kann. „Seit Hallenöffnung haben wir viel Zulauf von jungen Leuten aus der Region, die Mitgliederzahl schnellte auf über 2600 hoch“, erklärt er und begrüßt nicht nur alle Anwesenden, die im Verein ehrenamtlich aktiv sind, mit Handschlag und freundlichen Worten, sondern stellt sie gebührend vor: „Das sind Arno, der schon weit über 100 Kletterkurse in der Halle organisiert hat, und Oli, der fast alle der über 100 bis zu 15 Meter langen Routen zwischen 3+ und 10- mit seinem Team selbst geschraubt hat.“ Danach erzählt er von „Dieter, der die neue Website gemacht hat und super pflegt“ und dem „erfahrenen Wegebauer-Team um Gerhard“. Viel Lob gibt es auch für die Leiterinnen und Leiter der Jugend-, Kinder- und Leistungsklettergruppen, die viel Zulauf haben. Und schließlich erzählt er noch von „unserem Naturschutzreferenten Gustav Dinger, der 2011 für sein langjähriges Engagement zum Schutz der Fledermaus im Donau-Ries-Kreis vom bayerischen Umweltminister mit dem ‚Grünen Engel‘ ausgezeichnet wurde“. Die Arbeit in der Sektion ist auf viele starke Schultern verteilt. Werner Felkl ist als langjähriger Bergsteiger und ehemaliger erster Vorsitzender auch selbst bei vielen Touren dabei oder führt sie sogar.
Fachübungsleiterinnen und Fachübungsleiter gibt es noch zu wenige in der Sektion, weshalb er als erfahrener Bergsteiger im vergangenen Jahr im Alter von 50 Jahren noch die anspruchsvolle Ausbildung samt Prüfungen für die DAV-Trainerlizenz C Bergsteigen absolviert hat. Schon als 16-Jähriger begann er mit dem Klettern im Frankenjura und in den Alpen, 1981 trat er – wie seine Frau Angelika – in die Jungmannschaft der DAV-Sektion Donauwörth ein, machte sehr viele Fels- und Hochtouren in den Alpen und lange Gebirgsdurchquerungen: 1983 wanderte er den Everest-Trek allein (ohne Träger) und drehte am Island Peak auf 6000 Meter Höhe nur um wegen der sonst fälligen Gipfelgebühr. Fast so lang wie seine alpine Karriere ist sein ehrenamtlicher Einsatz für den Verein. Nach seinem Beitritt zur Jungmannschaft hatte der diplomierte Rechtspfleger jahrelang die Ehrenämter „Zweiter Schatzmeister“ und „Mitgliederverwaltung“ inne, kam vor 20 Jahren durch seine beiden Kinder in die Familiengruppe, ist ein aktives Mitglied im Kletterhallenteam und in der Klettergruppe und übernahm schließlich das Amt des Ersten Vorsitzenden. „Ins Ehrenamt rutschte ich hinein, weil man sich als Vereinsmitglied irgendwann selbst engagieren muss.“ Auch Angelika und die beiden erwachsenen Kinder der Felkls sind seit vielen Jahren aktive Mitglieder.
Das Vereinsleben der Donauwörther Sektion ist rege und vielfältig, neben den klassischen DAV-Aktivitäten gibt es gemeinsame Grillabende oder Wander- und Kletterwochenenden im nahen Frankenjura. Eine Sektions-Sängergruppe, unterstützt von einer „Rentner-Band“, gibt es genauso wie eine Speedskating-Gruppe, die erfolgreich ist bei den Bayerischen und Süddeutschen Meisterschaften. Hinzu kommen Seniorengruppen, die sich regelmäßig werktags zum Wandern oder Spazierengehen treffen. Auch gemeinsame Veranstaltungen mit der Alpenvereinssektion Teufelstein der österreichischen Partnerstadt Perchtoldsdorf bei Wien gibt es. „Es ist sehr befriedigend, wenn man seine Kenntnisse und Erfahrungen weitervermitteln kann an die nächste Vereins-Generation“, sagt er. Sich selbst sah er auch während der Funktion als Sektionsvorsitzender stets eher als aktiven Bergsteiger denn als „Verwaltungsbergsteiger" der ersten Reihe.