Markus Schrader
Familiengruppenleiter, Trainer C Sportklettern Breitensport Sektion Weserland
Markus Schrader hat in der Sektion Weserland gleich eine ganze Palette von Aufgaben gefunden. „Wir sind eine Sektion der Alten statt der Alpen“, dachte sich Markus Schrader (43) irgendwann. Nach einem Arbeitsplatzwechsel war der Polizeibeamte 2002 in die Sektion Weserland eingetreten, und zwei Jahre später ergab sich aus den neuen Kontakten in der sektionseigenen kleinen Kletterhalle die Idee, etwas mehr zurückzugeben als nur einen finanziellen Beitrag für die Umweltschutzziele des DAV.
Sein Vorschlag, eine Familiengruppe zu gründen, erzeugte „leuchtende Augen beim Vorstand“, er und seine Frau Anja ließen sich zu Familiengruppenleitern ausbilden und im Herbst 2005 starteten sie „von null an“. Sie organisierten Mittelgebirgs- und Fackelwanderungen, Fahrrad- und Draisinentouren und Kanufahrten – und bald schon fuhren jedes Jahr mehrere Familien mit ihren Kindern für einen einwöchigen Bergurlaub in die Alpen.
Als ein Klettertrainer die Sektion verließ, „rutschte ich ins Klettergeschäft rein“: Markus besuchte die Kurse zum Kletterwandbetreuer, später zum Trainer C Sportklettern Breitensport und kümmerte sich um die Klettergruppe. Seit er auch Outdoor-Kletterkurse im Ith oder in der Fränkischen Schweiz anbietet, hat die Nachfrage noch weiter zugenommen. Die kleine Halle ist schon lange an ihren Grenzen, 2011 initiierte er den Bau des „Brakel-Rock“, eines künstlichen Boulderbrockens in einer städtischen Anlage, der zum multikulturellen Treffpunkt für Jugendliche wurde; die Sektion hilft den Schulen bei der Betreuung von Kletter-und Boulder-AGs. Und derzeit arbeitet er an der Vision einer größeren Kletterhalle; mit knapp 600 Mitgliedern so etwas zu finanzieren ist eine echte Aufgabe, bei der nichts überstürzt sein will.
Seine vielfältigen Ehrenämter – nebenbei betreut er auch noch das Sektionsheft und die Website – haben das Leben des begeisterten Breitenbergsportlers (Highlights: Watzmann-Überschreitung, Jubiläumsgrat, Wildspitze) bereichert: „Es gibt mir das Gefühl, gebraucht zu werden, und hat mir auch für das Berufsleben etwas gebracht: Bei der Mitgliederversammlung musste ich erstmals vor einer größeren Gruppe eine Rede halten.“ Am meisten freut ihn aber, etwas weitergeben und Menschen glücklich machen zu können: „Bei strahlenden Kindergesichtern geht mir das Herz auf.“ Oder zwischen den Generationen zu vermitteln. So gingen bei der Aktion „Climbing meets Wandern“ acht Kletterer mit zur traditionellen Grünkohl-Wanderung – und die Wanderer waren begeistert: „So jung waren wir noch nie unterwegs.“